„Der Name Ben gefällt mir am besten, ich will aber nicht, dass gleich drei Kinder angelaufen kommen, wenn ich meinen Sohn rufe.“
So oder ähnlich habe ich es schon oft gehört, wenn es um die Namenssuche geht. Dabei ist es gar nicht so schlimm. Tatsächlich müsste man schon in eine Gruppe von 300 Kleinkindern rufen, damit drei Jungen namens Ben kommen. Rein von der Häufigkeitsverteilung betrachtet natürlich. Und vorausgesetzt, die Jungs kommen tatsächlich, wenn man sie ruft.
An der Vornamenstatistik des Geburtsjahrgangs 2011 wird deutlich, dass die Namen aus der aktuellen Vornamenhitparade gar nicht so häufig sind, wie viele glauben. Der Anteil der Spitzenreiter liegt jeweils bei einem Prozent. Also wurde 2011 ungefähr jedes hunderte Kind Mia oder Ben genannt (das waren die häufigsten Babynamen in Deutschland).
Der Anteil des Namens Mia an allen Kindern des Jahrgang 2011 liegt bei 1,3 Prozent. Bei der Einschulung des Geburtsjahrgangs 2011 wird es dann bei einer Klassenstärke von 25 Schülern durchschnittlich in jeder dritten Schulklasse eine Mia geben. Helena (Platz 50) kommt nur in jeder 20. Klasse vor. Eine spannende Frage in dem Zusammenhang: Ab welchem Platz in der Vornamensstatistik ist ein Name ein häufiger Name? Mein Vorschlag: ab Platz 60. Betrachtet man den Geburtsjahrgang 2011, trägt die Hälfte der Jungen einen Vornamen aus den Top 60 und die Hälfte der Mädchen einen Vornamen aus den Top 59 der Listen der beliebtesten Vornamen. Mit anderen Worten: 50 Prozent der im Jahr 2011 geborenen Kinder teilen sich 119 unterschiedliche Vornamen.
Für diese Auswertung habe ich, Knud Bielefeld, im Jahr 2011 162.943 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland ausgewertet. Das sind 24,6 Prozent aller im Jahr 2011 in Deutschland geborener Babys. Die Auswertung stützt sich auf die Veröffentlichungen von 427 verschiedenen Quellen. Dabei handelt es sich vor allem um Geburtskliniken. Auch die Meldungen einiger Standesämter und Geburtshäuser habe ich berücksichtigt.
- Die häufigsten zweiten Vornamen
- Die häufigsten Anfangsbuchstaben
- So oft kommen Umlaute in Vornamen vor
In Deutschland wird keine offizielle Statistik über die Vergabe der Vornamen geführt. Diese Rangliste wurde von Knud Bielefeld anhand einer repräsentativen Stichprobe ermittelt – Nähere Infos zur Auswertungsmethode. Gleich häufige Vornamen sind alphabetisch sortiert und gleich klingende Namen wurden zusammengefasst.
Die beliebtesten Vornamen je Bundesland
- Brandenburg
- Berlin
- Bayern
- Bremen
- Baden-Württemberg
- Hessen
- Hamburg
- Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachsen
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- Schleswig-Holstein
- Saarland
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Thüringen
- 100 Jahre zuvor: 1911
- Die häufigsten zweiten Vornamen
Die häufigsten Anfangsbuchstaben
Mädchen | Jungen |
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