Mattis

Mattis ist ein männlicher Vorname.

Häufigkeitsstatistik des Vornamens Mattis
Häufigkeitsstatistik des Vornamens Mattis

Der Name Mattis kommt seit einigen Jahren regelmäßig vor. Mattis wurde in Deutschland von 2010 bis 2021 ungefähr 11.400 Mal als erster Vorname vergeben. Mathis wurde ungefähr 2.800 Mal vergeben. Die Variante Matthis wurde ungefähr 1.200 Mal vergeben, Matis 160 Mal und Mathies 60 Mal. Noch seltener: Matthies.

Mattis ist bei weitem die beliebteste Variante

Herkunft und Bedeutung

Als eigenständige Namen sind Mattis, Mathis und andere Varianten, norddeutsche Formen von Matthias, relativ jung: Wer einen dieser Namen trägt, geht mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nicht auf Ü30-Partys. Astrid Lindgren hatte auch hier die Finger im Spiel, denn in „Ronja Räubertochter“, 1981 als Buch und 1984 als Film erschienen, gibt es einen Mattis: Der raubeinige, sture und liebenswerte Räuberhauptmann ist Ronjas Vater. Seit der Jahrtausendwende stand sein Name fast immer in den deutschen Top 100.

Mattis‘ Bedeutung leitet sich vom hebräischen mattityah ab: „Gabe des Herrn“. Etwa zwei Drittel der in den letzten Jahren geborenen Jungen mit einem der Mattis-Namen werden M-a-t-t-i-s geschrieben. Die zweitgrößte Gruppe stellen die Jungs namens M-a-t-h-i-s: 25 Prozent in ganz Deutschland, etwas weniger im Norden. Diese Schreibweise rückte 2005 bis 2007 besonders ins Blickfeld: durch den Schweizer Mathis Künzler, der in der Telenovela „Verliebt in Berlin“ den Herzensbrecher gab. Eine Mischform, nämlich Matthis, trifft man bei 11 Prozent der „Mattis“ gerufenen Jungen in Deutschland an, im Norden sind es noch ein wenig mehr. Gänzlich abgehängt erscheint Matis: Nur einer von hundert „Mattissen“ wurde von seinen Eltern damit beglückt.

Obwohl Mattis, wie auch die klanglich nahen Mats und Matteo, deutschlandweit im Aufwind ist, ist er nicht jedermanns Liebling. Kritiker kommen gern mit der Assoziation mit Heringen in Salzlake daher: „Alle, denen ich den Namen verraten habe, sagen, dass der Bub dann mit Matjes gehänselt wird“, jammert eine Schwangere in einem Onlineforum. Wie wahrscheinlich das ist, trotz der zunehmenden Verbreitung des Namens, und wie störend es wäre, muss jeder für sich einschätzen.

Der Name Mattis ist in Schleswig-Holstein besonders beliebt.
Der Name Mattis ist in Schleswig-Holstein besonders beliebt.

Damit nicht 5 angelaufen kommen, wenn ich mein Kind rufe.

3 Gedanken zu „Mattis“

  1. Unser Sohn heißt Mattis. Über die verschiedenen Schreibweisen haben wir uns sehr, sehr lange Gedanken gemacht. Matthis war uns zu ähnlich zu Matthias und Mathis erinnerte uns etwas an „Mathe“, aber auch an Frankreich (französische Variante von Matthias).
    Deshalb Mattis – Kurz, frech, frisch und vor allem nordisch. Wir finden Mattis für jedes Alter passend. Und es ist kein Allerweltsname, aber auch nicht völlig unbekannt.

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  2. Ich finde Mathis schön , mein ältester Enkel heißt
    so, wurde 2021 16 Jahre alt, fährt super CrossMotorrad und ist ein ganz fantastischer Kumpel.
    Der nordische Namens-Einfluss ist unbestreitbar. Die Eltern sind genau wie ich Skandinavien-Fans.

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  3. Denke zu allererst an den Maler Matthias Grünewald, der ja „Mathis“ genannt wurde, und der den unglaublich bewegenden Isenheimer Altar gemalt hat. Paul Hindemith hat eine Oper namens „Mathis der Maler“ über Matthias Grünewald komponiert.

    In älteren deutschen Namensbüchern kommt nur die Form Mathis vor, das ist die in Deutschland traditionelle Schreibung des Namens. Mattis in dieser Schreibung ist ein neuerer Import, wohl aus Skandinavien.

    Mir gefällt Mathis in dieser Schreibung sehr.

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