Berühmte Namensträger: Anton

Von Ernö und Renate Zeltner

Schon vor der Zeitenwende war ein Antonius in Kriegs- und Liebesdienst gleichermaßen aktiv. Mark Anton, Zeitgenosse und Antipode Julius Cäsars, ist nicht nur wegen seiner scheinheilig-gewundenen Grabrede für den ermordeten »Freund«, sondern auch als Liebhaber von Gnaden in die Literaturgeschichte eingegangen; ein Kriegsherr, der, wie andere vor ihm, der schönen, lasterhaften Königin Kleopatra ins Garn gegangen ist. Doch freundlicher als die zwielichtige Gestalt des Mark Anton strahlt uns mit seinem Heiligenschein das Bild des heiligen Antonius von Padua entgegen.

Antonius, gebürtiger Portugiese (geboren 1195), trat mit 15 Jahren dem Orden der Augustiner Chorherrn bei, mit 25 wurde er Bettelmönch, später Priester. Antonius ist auch heute unter gläubigen Katholiken beliebt wie kaum ein anderer Heiliger; für die Italiener ist er einfach »il santo«, der Heilige schlechthin. Uneingeschränkt vertraut das katholische Volk seiner Fürbitte. Meist wird er in Franziskanertracht mit einer Lilie in der Rechten und das Jesuskind tragend dargestellt – im Volksmund heißt er deshalb auch »Kindeltoni«. Antonius war ein beliebter und wortgewaltiger Prediger. Vielfältig sind auch seine Patronate: Er kümmert sich um verlorene Gegenstände und unfruchtbare Frauen, wirkt als Schutzheiliger von Reisenden, Liebenden, Bergleuten, Bäckern und Haustieren. Antonius starb bereits mit 36 Jahren. Unzählige Legenden sind von ihm überliefert. Auf liebenswürdig satirische Weise hat sich Wilhelm Busch über das Klausnerleben und die Himmelfahrt des heiligen Antonius von Padua seinen Reim gemacht:

Der heil’ge Antonius, so wird berichtet,
Hat endlich ganz auf die Welt verzichtet;
Ist tief, tief hinten im Wald gesessen,
Hat Tau getrunken und Moos gegessen,
Und sitzt und sitzt an diesem Ort
Und betet, bis er schier verdorrt
Und ihm zuletzt das wilde Kraut
Aus Nase und aus Ohren schaut.
Er sprach: »Von hier will ich nicht weichen,
Es käme mir denn ein glaubhaft Zeichen!«
Und siehe da! – Aus Waldes Mitten
Ein Wildschwein kommt dahergeschritten,
Das wühlet emsig an der Stelle
Ein Brünnlein auf, gar rein und helle,
Und wühlt mit Schnauben und mit Schnüffeln
Dazu hervor ein Häuflein Trüffeln.
Der heil’ge Antonius voll Preis und Dank
Setzte sich nieder, aß und trank,
Und sprach gerührt: »Du gutes Schwein!
Du sollst nun ewig bei mir sein!!!«
So lebten die zwei in Einigkeit
Hienieden auf Erden noch lange Zeit,
Und starben endlich und starben zugleich
Und fuhren zusammen vor’s Himmelreich.
»Au weih geschrien! Ein Schwein, ein Schwein!
So hüben die Juden an zu schrein; Und auch die Türken kamen in Schaaren Und wollten sich gegen das Schwein verwahren Doch siehe! Aus des Himmels Thor Tritt unsre liebe Frau hervor. Den blauen Mantel hält die Linke, Die Rechte sieht man sanft erhoben.
Zum freundlich ernsten Gnadenwinke;
So steht sie da, von Glanz umwoben.
»Willkommen! Gehet ein in Frieden!! Hier wird kein Freund vom Freund geschieden. Es kommt so manches Schaf herein, Warum nicht auch ein braves Schwein.« Da grunzte das Schwein, die Englein sangen, So sind sie Beide hinein gegangen.

Berühmte Namensträger von A bis Z

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Damit nicht 5 angelaufen kommen, wenn ich mein Kind rufe.