Von Ernö und Renate Zeltner
Als Namenspatron wird unter anderen ein Heiliger verehrt, der Ende des 4. Jahrhunderts unter Qualen starb. Der römische Türhüter war zusammen mit anderen christlichen Bekennern vom Kirchenvater Ambrosius ins Heidenland Tirol entsandt worden. Die drei konnten zwar bald eine kleine Herde von Gläubigen um sich scharen, doch das ungezähmte Bergvolk blieb in seiner großen Mehrheit eigensinnig und wollte vom Götzendienst nicht lassen. Die anderen Missionare, die dem abergläubischen Treiben Einhalt geboten, wurden schließlich grausam misshandelt und erschlagen. Alexander den Türhüter aber warfen die wilden Tiroler lebendig auf einen Scheiterhaufen und verbrannten ihn zu Asche, die als Reliquie später nach Italien zurückkehrte und bis heute in Mailand hoch verehrt wird. Das Namensfest des Heiligen feiert man daselbst am 29. Mai.
Das größte Reich in der Geschichte der Alten Welt hat Alexander der Große hinterlassen; viele Feldzüge waren nötig und unzählige Krieger mußten sterben, weil sich der makedonische König zum Ziel gesetzt hatte, »bis an das Ende der Welt zu marschieren«. Ganz so weit ist er nicht gekommen. Durch Gründung neuer Städte und staatlich verordnete Massenheiraten von makedonischen Soldaten mit Perserinnen fand die griechische Sprache und Kultur in Vorderasien weite Verbreitung. In den sogenannten Diadochenkämpfen nach Alexanders Tod ist sein Reich jedoch wieder zerfallen.
Zu eher zweifelhaftem Ruhm brachte es einer der acht Päpste namens Alexander – nämlich der VI. Dieser Borgia ist als Prototyp des ebenso machtbewußten wie skrupellosen Renaissancefürsten in die Geschichte eingegangen. Die Historiker haben ihm und seiner Sippschaft einen Platz an der Seite anderer ausgesuchter Scheusale zugewiesen – auch wenn es in einer Quelle liebevoll beschwichtigend heißt, daß dieser Alexander »in Familienliebe gut, milde, ohne Fehl und ein Wohltäter der Armen« gewesen sei. Doch es gab – in scharfem Kontrast zum Borgia-Papst – auch Männer, die dem Namen Alexander zur Ehre gereichten, denken wir nur an Alexander von Humboldt, den großen Weltreisenden und Philosophen; an Persönlichkeiten vom Rang des Dichters Alexander Puschkin oder an den Bakteriologen Alexander Fleming, der der Menschheit das Penicillin entwickelt hat. Schließlich soll auch das Schicksal einer Frau nicht vergessen sein, der Zarin Alexandra Fedorowna, die 1894 als heitere junge Prinzessin Alix von Hessen nach St. Petersburg kam, und – in Sorge um ihren an der Bluterkrankheit leidenden Sohn – dem lasterhaften Mönch Rasputin und seinen mystisch-religiösen Vorstellungen verfiel. Sie hat ihr scheußliches Ende in den Wirren der russischen Oktoberrevolution 1918 in Jekaterinenburg gefunden.