Berühmte Namensträger: Florian

Von Ernö und Renate Zeltner

Der spätere Märtyrer Florian[us], der in den Donaugegenden von Bayern und Österreich als Heiliger hoch verehrt wird, soll um die Mitte des 3. Jahrhunderts im niederösterreichischen Zeiselmauer geboren worden sein. Laut römischem Martyrologium tat er als Beamter der Heeresverwaltung in Cetium (St. Pölten) Dienst, als es unter Kaiser Diokletian erneut zu blutiger Verfolgung der Christen kam. Aquilinus, Stadthalter von Noricum, ließ landauf, landab Christenmenschen aufspüren, und wer nicht abschwören wollte, musste mit dem Tod rechnen. Als der im christlichen Glauben erzogene Florianus sich nach Lauriacum (Lorch bei Linz) begab, um dort gefangenen Christen (darunter zahlreichen Soldaten) beizustehen, wurde er selbst festgesetzt und gefoltert. Nachdem er sich weigerte, den alten Göttern zu opfern, hat man ihn mit einem Mühlstein um den Hals in den Fluss Enns gestoßen (um 304). Soweit die einigermaßen nachweisbaren Fakten. Die Legende berichtet, dass Florian schon als Knabe seine Eltern vor dem Feuertod rettete, als ein Heuhaufen neben der hölzernen Wohnstatt in Brand geriet. Während alle andern in der Mittagshitze Pause machten und schliefen, eilte der kaum zehnjährige Florian herbei und löschte die aufzüngelnden Flammen mit einem Schaff Wasser (oder der Kraft seines Gebetes?).

Die Florian-Legende weiß weiter zu berichten, dass einer der Schergen, der Florian in die Fluten des Flusses stieß, auf der Stelle sein Augenlicht verlor, als er von der Brücke in die Tiefe blickte, um den ordnungsgemäßen Vollzug des Todesurteils melden zu können. Und wo das Wasser den Leichnam ans Land gespült hat, schwang sich aus den Lüften ein Adler herab, um über Florian zu wachen. Über seiner vermeintlichen Grabstätte erhebt sich heute das imposante barocke Augustiner Chorherrenstift St. Florian.

Dargestellt wird der heilige Krieger Florian im Harnisch mit Schwert und Kriegsfahne, mit dem Löscheimer in der Hand vor einem brennenden Haus oder mit einem Stein um seinen Hals. Seine Patronate sind vielfältig: Er wird angerufen gegen Feuer- und Wassergefahr, gegen Sturm und Dürre. Er ist Schutzheiliger der Feuerwehrleute, Böttcher, Bierbrauer und der Seifensieder, aber auch vom berühmten Stift St. Florian und von ganz Oberösterreich. Sein Namenstag ist der 4. Mai.

Ein dem heiligen Florian zumindest wesensverwandter Namensträger war der fränkische Ritter und Bauernführer Florian Geyer, ein Held mehrerer Dramen und Romane. Ihm ging es weniger um den rechten Glauben, obwohl er Anhänger Luthers gewesen sein soll, als um Gerechtigkeit, um die Rechtsgleichheit für alle Stände; und er starb wie der heilige Florian durch Mörderhand.

Der aus Giebelstadt (geboren 1490) stammende Edelmann war Landsknechtshauptmann im Krieg des Schwäbischen Bundes gegen Herzog Ulrich von Württemberg, später Truppenführer und Diplomat in Diensten des Hochmeisters des Deutschen Ordens, Albrecht von Preußen. Nach Ausbruch des Bauernkrieges schloss sich Florian Geyer als einziger wohlhabender Adeliger in Franken freiwillig und ohne auf persönlichen Vorteil zu spekulieren den aufständischen Bauern an. Geyer gehörte zum Bauernrat des Taubertaler Haufens und führte Verhandlungen mit den Städten; neun mainzische Städte, ebenso Kitzingen und die Reichsstadt Rothenburg konnte er zum Anschluss an die rebellierenden Bauern bewegen. Er trat unter anderem für die Zerstörung der Raubritterburgen und Einziehung des geistlichen Besitzes ein, auch nahm er am Bauernparlament in Schweinfurt teil. Als die Entscheidungsschlachten zu Ungunsten der Bauern ausfielen, wurde er aus Rothenburg ausgewiesen und auf der Flucht am 9. Juni 1525 im Gramschatzer Wald bei Würzburg hinterrücks erstochen. Gerhart Hauptmann hat den fränkischen Ritter zum Helden des Bauernkriegsdramas >Florian Geyer< gemacht.


Damit nicht 5 angelaufen kommen, wenn ich mein Kind rufe.