Von Ernö und Renate Zeltner
Regina war auch der Beiname für Maria, die Mutter Jesu, die als Königin des Himmels gefeiert und verehrt wird. Da eine Königin gemeinhin als strahlend schön, klug und gütig gilt und auch mit Reichtümern gesegnet zu sein hat, schien vielen dieser Name als gutes Omen für eine Tochter. Von einer heiligen Regina ist in den Heiligenlegenden nur in vager Möglichkeitsform die Rede. Die Gestalt der schönen Jungfrau von Alise in Frankreich, die zur Zeit der Herrschaft des römischen Kaisers Maximianus Herculius, also im 3. nachchristlichen Jahrhundert, gelebt haben soll, ist nirgendwo bezeugt. Aber die Gläubigen verehren das Mädchen, das von ihrer Amme zur Christin erzogen worden war und allen Anfechtungen zudringlicher Freier widerstand. Nicht einmal dem Präfekt der Provinz wollte sie als Ehefrau angehören, weil er ein Heide war. Zur Strafe musste sie sich zuerst in kochendes und anschließend in eiskaltes Wasser tauchen, sich mit glühendem Eisen verbrennen und sich nackt vor allem Volke geißeln lassen. Als sie schließlich enthauptet wurde, waren die gaffenden Menschen so erschüttert, dass sie sich zu Hunderten taufen ließen.
Warum die heilige Regina zum Schutz vor Krätze, Reude und Geschlechtskrankheiten angerufen wird, ist heute kaum mehr zu ergründen, ebenso wenig wie der historische Hintergrund ihrer rührenden Geschichte. Ihr Namenstag ist jedenfalls der 7. September.
In Ermangelung anderer Prominenter aus Wissenschaft, Politik Kunst und Showgeschäft können sich Namensträgerinnen nach Wunsch auch Gina Lollobrigida, den Film- und Busenstar der fünfziger bis siebziger Jahre, zum Vorbild nehmen. Allerdings wird der italienische Name Gina nicht unbedingt von Regina abgeleitet, sondern gilt auch als weibliche Form von Gino, der wiederum Koseform für Knaben namens Luigi ist.