Von Ernö und Renate Zeltner
Das Fest der heiligen Jungfrau, die das Marienbild im Karmeliterkloster des Berges Karmel zeigt, wird am 16. Juli gefeiert.
Populär ist der Name vor allem durch die unverwechselbare, männerbetörende Titelheldin von George Bizets gleichnamiger Oper geworden. Carmen, der Star des Musikdramas, gilt als Urtyp des rassigen Weibes. Den Stoff für diese Perle des französischen Musiktheaters und der internationalen Opernbühnen hat Prosper Mérimée geliefert; die Bühnenform, also die Textvorlage für den Komponisten, stammt von Henri Meilhac und Ludovic Halévy. Mérimée verfaßte seine Novelle in Ich-Form und beschreibt Carmen so, als hätte es die persönliche Begegnung zwischen dem schönen Zigeunermädchen und ihm tatsächlich gegeben:
Ihre Haut, übrigens von untadeliger Glätte, besaß einen Kupferton. Die Augen standen ein wenig schräg, aber hatten einen bewundernswerten Schnitt; ihre Lippen, ein wenig voll, waren wohlgeschwungen und ließen Zähne sehen, die weißer als geschälte Mandeln waren. Ihr Haar, ein wenig zu stark vielleicht, war schwarz, mit dem bläulichen Schimmer des Rabengefieders, lang und glänzend – sie war eine seltsame und wilde Schönheit, ihr Gesicht mochte Staunen wecken, aber man konnte es nicht mehr vergessen. Vor allem ihre Augen: sie hatten einen zugleich sinnlichen und grausamen Ausdruck, wie ich ihn nie wieder bei einem Menschen gesehen habe.
Das Vorbild für den schwärmerischen Dichter war in der Tat eine historische Gestalt, nämlich die Zigarettenarbeiterin Carmencita; ein Graf Montijo hatte sie seinerzeit entdeckt und trotz des Standesunterschieds und des Aufschreis der feinen Gesellschaft zu seiner Frau gemacht. Der Siegeszug der Oper >Carmen< um die Welt begann erst mit der Wiener Erstaufführung (1875), also nach Bizets Tod; die Uraufführung in der Pariser Opéra Comique hatte nur einen sehr bescheidenen Erfolg gehabt, das Pariser Publikum reagierte kühl und befremdet, die Presse mit Ablehnung. Zu lebensnah erschien die Liebestragödie von Carmen und José, zu alltäglich waren die handelnden Personen: Fabrikmädchen, einfache Soldaten, Schmuggler, Zigeuner. Das entsprach nicht dem Geschmack des an den monumentalen Stil der Grande Opera gewöhnten Großbürgertums. Der aus Österreich stammende Hollywood-Regisseur Otto Preminger transponierte in seinem erfolgreichen Film >Carmen Jones< (1954) die Carmen-Handlung ins amerikanische Schwarzenmilieu der fünfziger Jahre. Eine andere Carmen, ebenfalls eine literarische Figur, aber nicht das Produkt dichterischer Phantasie, sondern leibhaftige Prinzessin war Carmen Sylva. Durch ihre Heirat mit Karl von Hohenzollern (1869), dem regierenden Fürsten und seit 1881 gekrönten Monarchen, wurde sie Königin von Rumänien. Die 47 Jahre in der Bukarester Residenz (Carmen Sylva starb 1916) gaben der musisch begabten Tochter des Fürsten zu Wied-Neuwied Zeit und Gelegenheit, ihren dichterischen Neigungen zu frönen. Sie schrieb, vor allem nach dem Tod ihres einzigen Kindes, zarte, auch schwermütige Gedichte, Märchen (>Aus Carmen Sylvas Königreich<), Erzählungen, sie übersetzte rumänische Dichtung und Volkslieder und verfasste auch vielgelesene Unterhaltungsromane. Die 1916 erschienenen >Briefe einer einsamen Königin< zeigen die tiefe Melancholie der auf den Balkan verpflanzten »Schönen Seele«. Diese Carmen und ihre Werke sind heute weitgehend vergessen.
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