Berühmte Namensträgerinnen: Brigitte

Von Ernö und Renate Zeltner


Bedeutung und Häufigkeitsstatistik des Namens Brigitte

Zwei heilige Frauen der Geschichte haben diesen Namen getragen. Die eine war die mit Visionen begnadete Ordensstifterin Brigitta von Schweden (1302-1373). Ihre >Offenbarungen< waren Schwedens erster Beitrag zur Weltliteratur.

Gründerin des ersten irischen Nonnenklosters

Die andere, die um 450 geborene irische Nationalheilige Brigida von Kildare, wurde zur Gründerin des ersten irischen Nonnenklosters, in dem nicht nur verfolgte Menschen, sondern auch Tiere Aufnahme fanden. Sie starb im Jahr 523 in ihrem Kloster. Ihr Namenstag ist der 1. Februar. Die Legende über die heilige Brígida berichtet, dass der König von Irland beim Seitensprung mit einer Sklavin ein Kind gezeugt hatte; um das Corpus delicti loszuwerden, wurde die werdende Mutter kurzerhand verkauft.

Als das Kind der Sklavin geboren und zu einer reizenden jungen Frau herangewachsen war, wollte der König sie an seinen Hof locken, aber Brígida widerstand den Versuchungen. Vornehme Freier buhlten um ihre Gunst und wollten die Königstochter zur Frau. Um allem Werben zu entgehen, betete sie, Gott möge sie entstellen. Ihre Bitte wurde erhört, und sie verlor ein Auge. Nun war sie – auch nach Meinung ihrer Verehrer – reif fürs Klosterleben. Während der Feier, bei der Brígida den Schleier nahm, gab Gott ihr das Auge zurück, und sie erstrahlte in alter Schönheit. Als sie die Hand auf den Altar legte, trieb aus dem Holz frisches Blattgrün. Die wohltätige Nonne errichtete unter einer Eiche eine Klause, die das Volk Kildare, das heißt Eichenzelle, nannte. Aus der Klause ging später das Kloster Kildare hervor.

Schmollendes Sex-Häschen

Einen sicher weniger dornenvollen Weg zu legendärem Ruhm ist eine Schöne unserer Tage gegangen: Brigitte Bardot. Sie war schon in jungen Jahren als »B.B.« zum Mythos geworden. Ihre Art der Darstellung in mehreren Filmen, die sie mit ihrem späteren Ehemann Roger Vadim drehte, prägte in den fünfziger und sechziger Jahren eine ganze Jugendgeneration. Dennoch musste auch sie sich von kleinsten Nebenrollen hinaufarbeiten, bis sie schließlich als schmollendes Sex-Häschen endgültig Filmkarriere machte (>Und immer lockt das Weib< 1956, >Das Gänseblümchen wird entblättert 1956). Doch das Image der erotischen Kindfrau mit langen blonden Haaren und ungeschminktem Gesicht, die mit lasziver Natürlichkeit ihren Körper zur Schau stellte, wurde sie nur schwer wieder los. Selbst bei einer Rolle wie in >Viva Maria< und anderen Streifen, in denen sie auch ihr schauspielerisches Talent ausspielen konnte, wollte man auf ihren Sex-Appeal nicht verzichten. »Die Bardot war wie eine Miss Liberty im Bikini, die verschlafene Franzosen und Französinnen dazu brachte, wie liebestolle Kinder an den Stränden von St. Tropez zu toben«, heißt es in einem Buch über Filmstars, die Kinogeschichte machten, – und nicht nur Franzosen, dafür sorgten die Fotografen, die Sensationspresse und das Kino in aller Welt. B.B. gelingt es auch als Matrone noch, Schlagzeilen in der internationalen Presse zu machen – sei es als aggressive Tierschützerin, sei es mit ihren enthüllenden Memoiren.

Bedeutung und Häufigkeitsstatistik des Namens Brigitte