Berühmte Namensträger: August

Von Ernö und Renate Zeltner


Alle Formen des Namens August haben einen der ganz großen Heiligen zum Namenspatron, den genialen Kirchenlehrer und Philosophen Augustinus (354-430), der als einflussreichster Theologe des frühen Christentums gilt. Sein Fest wird am 28. August gefeiert. Vom Kaiser Augustus, in dessen Regierungszeit die Geburt Christi bzw. die Zeitenwende fiel, war es ein langer Weg bis zu jenem August, der als ein »starkes« Stück Kurfürst und König in die Geschichtsbücher eingegangen ist. August der Starke aus dem Geschlecht der Wettiner und Kurfürst von Sachsen, der sich mit Polens Königskrone schmücken durfte, war als Vater von angeblich mehr als dreihundert unehelichen Kindern nicht nur um das Bevölkerungswachstum seines Landes bemüht, sondern steckte auch Unsummen aus den Steuergroschen seiner Untertanen in die Hofhaltung. Auf dem Schlachtfeld war er allerdings weniger erfolgreich als in der Liebe und bei der Macht- und Prachtentfaltung. Der kunstliebende Fürst, dem die Nachwelt Kränze flicht, hat Sachsens Finanzen ruiniert, dafür aber – zumal in der Residenzstadt Dresden – bemerkenswerte Kunstwerke hinterlassen.

Ein August von ganz anderem Format aber hat sich gleichsam in die Herzen der Menschen gesungen und gespielt: Den Bänkelsänger, Sackpfeifer und Stegreifdichter Lieber Augustin (1645-1685) aus Wien verband mit August dem Starken allenfalls die Freude am Zechen. Sie führte auch dazu, dass er bei der Heimkehr von einer ausgiebigen Sauftour von den Beinen kam und seinen Rausch auf der Straße ausschlief. In Wien aber wütete damals die Pest, und bei Tagesanbruch sammelten die Pestknechte täglich die in der Nacht Verstorbenen ein, um sie schleunigst zu bestatten. So landete der schnarchende Augustin in einer Pestgrube nahe der Kirche St. Ulrich. Als er wach wurde, seine nicht nur missliche, sondern höchst gefährliche Lage erkannte und um Hilfe schrie, holte man ihn heraus.

Doch Augustin zeigte sich nach dieser Begegnung mit dem »schwarzen Tod« keineswegs geläutert, sondern soll den lockeren Lebenswandel fortgesetzt haben. Erst um 1800 wurde das Lied vom Lieben Augustin („Oh, Du Lieber Augustin, alles ist hin“) zum Gassenhauer. Hans Tietze, renommierter Wiener Kulturhistoriker, hat um 1930 eingeräumt, da sei „nichts Wienerischeres als jener mythische arme Augustin, dessen alles ist hin durch die Pesthöhlen des verseuchten Wien gellt, dessen grimmiger Selbstspott bis in die Alltagsrede hinein ein Stück unseres Wesens geblieben ist.“

Berühmte Namensträger von A bis Z

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