Von Ernö und Renate Zeltner
Dieser Name eines Cheruskerfürsten ist vermutlich die lateinischrömische Form eines ursprünglich germanischen Namens, in dem das german. ermana, irmina »allumfassend, groß« enthalten war.
Arminius
Und damit sind wir bereits beim berühmtesten Träger des Namens, der fälschlich auch Hermann genannt wurde. Das Kriegshandwerk hatte Arminius (um 18 vor Christus – 21 nach Christus) bei den Römern selbst gelernt, in deren Diensten er germanische Truppenteile befehligte. Doch in seiner Heimat war er bemüht, die zerstrittenen germanischen Stämme zum Kampf gegen die römische Vorherrschaft zu einen.
Im Jahre 9 nach Christus kam es schließlich zur siegreich beendeten Schlacht gegen die drei römischen Legionen des Feldherrn Publius Quinctilius Varus. Diese kriegerische Begegnung – die Schlacht im Teutoburger Wald – ist vor allem seit dem 17. Jahrhundert von Dichtern und Barden ausgiebig besungen, Arminius alias Hermann als deutscher Nationalheld gefeiert worden. Dass man bei dieser wie bei allen anderen Schlachten zwischen Römern und Germanen nicht gerade zimperlich miteinander umgegangen ist, davon hat schon der römische Chronist Tacitus berichtet. In Karl Friedrich Beckers >Weltgeschichte< (1836/38) aber liest sich der Schlachtenhergang so:
Der Schlachthergang
Schauerlich heulte der Sturm und entwurzelte Bäume, welche den Weg versperrten; der häufig herabstürzende Regen verwandelte den Boden unter den Füßen der Römer in Morast, während die Deutschen schon aus dem Dickicht den Kampf begannen und Geschosse schleuderten, Varus aber in fortwährender Verblendung sogar die Gegenwehr verbot … in der Vertilgungsschlacht dieses Tages endete er mit seinem ganzen Heere. Die Begeisterung der Deutschen, ihre Freiheit zu erkämpfen, war stärker als der Muth, welchen die Verzweiflung den Römern eingab. Nur sehr wenigen von ihnen gelang die Flucht, die meisten wurden niedergemacht, Varus wollte die große Schmach nicht überleben und stürzte sich in sein eigenes Schwert.
Die Rache des gereizten Volkes kannte keine Mäßigung. An Altären, zu Ehren der Götter errichtet, wurde das Blut der gefangenen römischen Kriegsobersten vergossen. Andere wurden an Bäume gehängt, vorzüglich aber übten die Deutschen ihren Zorn an den verhassten Sachwaltern, die schmählich verstümmelt wurden. Der Gefangenen harrte ein trauriges Los; mancher vornehme Römer musste den Deutschen jetzt als gemeiner Knecht dienen.
Ja, so war’s … oder vielleicht nur so ähnlich. Arminius aber wurde seines Ruhmes nicht froh, denn schon bei nächster Gelegenheit entführte man ihm Tusnelda, seine Geliebte, und er fand schließlich im germanischen Bruderkriege ein unrühmliches Ende. Doch zumindest das Hermannsdenkmal bei Detmold im Teutoburger Wald, steingewordenes Beispiel deutschnationalen Überschwangs und lange Zeit bevorzugtes Ausflugsziel von vaterländischen Vereinen und Schulklassen, sichert den Nachruhm dieser germanischen Legende.
Armin Müller-Stahl
Auf ganz anderem Feld als der germanische Recke hat sich als Held unserer Zeit der Mime Armin Müller-Stahl hervorgetan. 1930 geboren wollte er eigentlich Geiger werden, bevor er der Berufung zum Schauspieler nachgegeben hat. Er lebte und arbeitete bis 1979 in der DDR, im Westen hat er dann – bevor seine Hollywood-Karriere begann – mit vielen großen Regisseuren erfolgreich zusammengearbeitet.