Berühmte Namensträger: Eberhard

Von Ernö und Renate Zeltner


Unter den Heiligen namens Eberhard waren mehrere Gründer und Äbte von Abteien, die inzwischen in den Kreis der Seligen erhoben worden sind. Ein Eberhard aber hat es bis zur Heiligkeit gebracht. Seines Todestages wird am 22. Juni gedacht. Er entstammte einem Grafengeschlecht aus dem Bayerischen und wurde 1087 geboren. Nach Stationen in den Klöstern Prüfening bei Regensburg und Biburg ernannte man ihn 1147 zum Erzbischof von Salzburg. Im großen Streit zwischen Kaiser und Papst wußte er stets, auf wessen Seite er zu stehen hatte und unterstützte tatkräftig Papst Alexander III., der sich schließlich mit seinen Ansprüchen gegen den Kaiser und diverse Gegenpäpste durchsetzen und das große Schisma beenden konnte. Eberhard war zudem um die Hebung der guten Sitten in seiner Diözese bemüht und entwickelte besonderes Geschick im Schlichten von Händeln und Fehden.

Eben dies war einem anderen eberstarken Träger dieses Namens keineswegs gegeben; Graf Eberhard II. von Württemberg, besser bekannt als Eberhard der Greiner oder Zänker, ging keinem Streit und Raufhandel, keinem Krieg aus dem Weg. Fast zwanzig Jahre zogen sich die blutigen Auseinandersetzungen mit den schwäbischen Städten hin, die er schließlich verlustreich bezwang. Eberhard der Greiner, auch Rauschebart genannt, hat sämtliche schwäbischen Dichtergrößen zum eifrigen Verseschmieden angeregt. Schiller reimte in jugendlichem Überschwang:

Prahlt nur mit Karl und Eduard,
mit Friedrich, Ludewig, Karl,
Friedrich, Ludwig, Eduard Ist
uns der Graf, der Eberhard, Ein
Wetter stürm im Krieg.

Ludwig Uhland haben die Abenteuer des kriegstollen Eberhard zum Verfassen eines ganzen Gedichtzyklus veranlaßt, in dem er auch den Zwist des Rauschebart mit seinem gelegentlich vom Kriegsglück verlassenen Sohn Ulrich ausgiebig thematisiert hat:

Dem Vater gegenüber an dem Tisch:
Er schlägt die Augen nieder; man bringt ihm Wein und Fisch.
Da fasst der Greis ein Messer und spricht kein Wort dabei
Und schneidet zwischen beiden das Tafeltuch entzwei.

Ein Vorfall, der wiederum Schiller herausforderte, dem zänkischen Grafen nach erfolgreich geschlagener Schlacht bei Döffingen einen Anflug von Rührung anzudichten:

Doch unser Graf – was thät er itzt? Vor ihm der tote Sohn.
Allein in seinem Zimmer sitzt Der Graf, und eine Träne blitzt
Im Aug‘ auf seinen Sohn …

Berühmte Namensträger von A bis Z

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