Von Ernö und Renate Zeltner
Ein Heiliger des Namens Konstantin, dessen Fest am 12. April gefeiert wird, war französischer Bischof zur Zeit des Konzils von Orange (529). Er machte sich um die Abwehr der arianischen »Irrlehre« verdient und wurde Konstantin der Standhafte genannt. Außerdem gibt es Kaiser und Könige dieses Namens, unter denen Kaiser Konstantin eine besondere Stellung einnimmt, war er es doch, der dem Christentum im Römischen Reich Religionsfreiheit zugesichert hat.
Konstanze von Aragon
Welch seltsame Wege die fürstliche Heiratspolitik schon im Mittelalter ging, lässt sich am Beispiel einer Kaiserin und Königin verdeutlichen. Die Spanierin Konstanze von Aragon (1184-1222) wurde als junges Mädchen ans andere Ende Europas vermählt, dem ungarischen König Imre nämlich. Nach seinem Tod war Konstanze immer noch jung genug für ein Ehe-Abenteuer mit dem blutjungen Staufer Friedrich (dem späteren Kaiser Friedrich II.), dem sie, als er 15 war, bereits einen Sohn gebar, der als Kaiser Heinrich V. Geschichte und Geschichten machte. Gemeinsam erlebte das Paar im November 1220 zu Sankt Peter in Rom die Kaiserkrönung. Bald darauf starb Konstanze in Palermo, wo sie im Dom ihre letzte Ruhestätte fand.
Anna Konstanze von Hoymb
Zur fürstlichen Ehe hat es bei Anna Konstanze von Hoymb (1680 bis 1765) nicht gereicht, doch immerhin verwahrte sie jahrzehntelang das Eheversprechen eines höchst potenten Fürsten – nämlich Augusts des Starken, König von Polen und Kurfürst von Sachsen – in ihrer Schatulle. Der hatte die schöne junge Frau seinem Kabinettsminister ausgespannt und zur Maitresse gemacht mit dem Versprechen, das Verhältnis zu legitimieren, sobald die Kurfürstin das Zeitliche gesegnet hätte. Vorerst bekam die Schöne immerhin den Titel einer Reichsgräfin von Cosel. Die verbitterte Kurfürstin aber erfreute sich so lange bester Gesundheit, bis König August erneut der Hafer stach und er sich eine noch jüngere, noch schönere Maitresse nahm. Anna Konstanze aber war nicht bereit, das königliche Eheversprechen herauszugeben. Der einstige Liebhaber ließ sie daher kurzerhand in einem Schlossturm internieren, wo sie das gesegnete Alter von 85 Jahren erreichte und ihr viel Zeit blieb, über den Wert fürstlicher Treueschwüre nachzusinnen.
Constanze Mozart
Constanze Mozart, geborene Weber, hat – was ihre Beziehung zu Wolfgang Amadeus Mozart anging – fröhliche, aber durchaus keine rosigen Zeiten erlebt. Dennoch war und ist ihr Leumund nicht besonders positiv. Die Geschichte hat über sie den Stab gebrochen: Verschwenderisch und leichtsinnig. Dabei erlebte sie in ihrer kurzen Ehe mit dem einstigen Wunderkind und genialen Komponisten nur selten auskömmliche Zeiten und schon gar keinen Wohlstand. Oft herrschte im Hause Mozart sogar bittere Not. Dabei fing alles so hoffnungsvoll an.
Wolfgang Amadeus hatte zunächst ein Auge auf Constanzes Schwester Aloysia geworfen, wurde aber nicht erhört. Dann lernte er die lebenslustige, heitere Constanze kennen und verliebte sich in sie. In einem Brief an seinen Vater versuchte er dessen Skepsis wegen dieser alles andere als »guten Partie« zu zerstreuen; er berichtete, dass er Constanze, einem Mädchen, »dem nichts als Geld fehlt«, ein Heiratsversprechen gemacht und dies – die Zustimmung des Vaters voraussetzend – auch schriftlich fixiert habe. Er war darin die Verpflichtung eingegangen, sie innerhalb der nächsten drei Jahre zu ehelichen: »Wofern sich die Unmöglichkeit bei mir ereignen sollte, dass ich meine Gedanken ändern sollte, so solle sie alle Jahre 300 Gulden von mir zu ziehen haben … Ich konnte ja nichts leichteres in der Welt schreiben. – Denn ich wusste, dass es zu der Bezahlung dieser 300 Gulden niemals kommen wird, weil ich sie niemalen verlassen werde.« Um das väterliche Misstrauen in diese finanzielle Transaktion vollends zu zerstreuen, fuhr er fort: »Was tat aber das himmlische Mädchen?« Sie hat den Kontrakt zerrissen, weil sie seinem Versprechen auch so vertraute. »Dieser Zug machte mir meine liebe Constanze noch weiter.« Mozart war damals 24 Jahre alt. Ein Jahr später hat er sie im Stephansdom zu Wien geheiratet. Trotz aller Erfolge und des stetig wachsenden Ruhms war bei Mozarts meist Schmalhans Küchenmeister.
Als Joseph II. Wolfgang Amadeus zum »Kaiserlichen Kammercompositeur« ernannte, griffen gerade die vom Kaiser angeordneten Sparmaßnahmen; Mozart wurde also in dieser ehrenvollen Position viel schlechter bezahlt als sein Vorgänger Christoph Willibald Gluck. Kein Wunder, dass Constanze auf die Verwaltung des Wirtschaftsgeldes nicht allzu viel Mühe verwenden musste, denn meistens war ihre Kasse leer. Außerdem wird sie als »schlampig« in Geldsachen und auch als leichtlebig beschrieben. Und mit der ehelichen Treue soll sie es so wenig genau genommen haben wie ihr lieber Mann. So war in einem späteren Brief Mozarts an den Vater der Überschwang der ersten Verliebtheit resignierender Nüchternheit gewichen:
»Sie ist nicht hässlich, aber auch nichts weniger als schön – ihre ganze Schönheit besteht, in zwey kleinen schwarzen Augen, und in einem schönen Wachsthum. Sie hat keinen Witz, aber gesunden Menschenverstand genug, um ihre Pflicht als eine Frau und Mutter erfüllen zu können.«
Dass die junge Frau durchaus mit Geld umgehen konnte, hat sie nach Mozarts frühem Tod als Witwe wie auch in einer zweiten Ehe bewiesen. Da wusste sie das Erbe des einstigen Hofkomponisten durchaus gewinnbringend zu verwalten.
Berühmte Namensträger von A bis Z
Adam * Adelheid * Adolf * Agathe * Agnes * Albert * Alexander * Alfred * Andreas * Angelika * Anna * Anton * Armin * Arnold * Artur * Attila * August * Barbara * Benedikt * Benjamin * Bernhard * Bertha * Bettina * Boris * Brigitte * Bruno * Caecilia * Carmen * Christian * Christoph * Clara * Claudia * Cornelia * Daniel * David * Diana * Dietrich * Dorothea * Eberhard * Edith * Egon * Eleonora * Elfriede * Elisabeth * Elmar * Emma * Erik * Ernst * Erwin * Eugen * Eva * Felix * Ferdinand * Flora * Florian * Frank * Franz * Friedrich * Gabriel * Georg * Gerhard * Gertrud * Gottfried * Gudrun * Günter * Gustav * Hannes * Hedwig * Heinrich * Helena * Helmut * Henriette * Herbert * Hildegard * Hubert * Hugo * Ignaz * Irene * Isabel * Jakob * Joachim * Johannes * Josef * Judith * Julia * Karl * Kaspar * Katharina * Klemens * Konrad * Kurt * Laura * Leonhard * Lieselotte * Lina * Lola * Ludwig * Luise * Lukas * Manfred * Manuel * Margarete * Maria * Marianne * Markus * Marlene * Martin * Matthias * Maximilian * Melanie * Michael * Moritz * Natalie * Nikolaus * Olaf * Oliver * Oskar * Otto * Paul * Peter * Rahel * Rainer * Rebekka * Regina * Reinhold * Renate * Richard * Robert * Roland * Rosa * Rudolf * Ruth * Sabine * Sarah * Sebastian * Siegfried * Siegmund * Sigrid * Simone * Sophie * Stefan * Susanna * Theodor * Therese * Thomas * Tobias * Ulrich * Ursula * Ute * Veronika * Victoria * Volker * Walter * Werner * Wilhelm * Wolfgang * Yvonne * Zita