Emma

Emma ist ein weiblicher Vorname.


Häufigkeitsstatistik des Vornamens Emma bis 1942
Häufigkeitsstatistik des Vornamens Emma bis 1942

Der Name Emma gehört zu den wenigen Vornamen, die sowohl in den aktuellen Hitlisten als auch in denen von 1890 auftauchen. Von 1890 bis ca. 1910 stand Emma sogar ganz weit vorne. Zwischen 1970 und 1995 wurde dieser Vorname kaum noch vergeben. Jetzt ist Emma wieder sehr modern geworden, 2014 erreichte der Name erstmals Platz 1 der deutschen Mädchennamenhitliste!

Häufigkeitsstatistik des Vornamens Emma seit 1992
Häufigkeitsstatistik des Vornamens Emma seit 1992

Seit 2010 wurde der Vorname Emma in Deutschland mindestens 89.600 Mal vergeben. Emma war einer der beliebtesten Mädchennamen der 2010er Jahre. Auch in Italien und in Spanien gehört Emma zur Spitzengruppe der Rangliste der beliebtesten Mädchennamen.

Herkunft und Bedeutung des Vornamens Emma

Emma stammt aus dem Althochdeutschen und bedeutet „allumfassend“ oder „groß.“ Anderen Interpretationen zufolge stammt Emma von Imme ab (bedeutet „die Biene“ oder „die Fleißige“) oder ist eine Kurzform von Namen, die mit Irm- beginnen.

Besonders beliebt ist der Name Emma in Mecklenburg-Vorpommern.
Besonders beliebt ist der Name Emma in Mecklenburg-Vorpommern.

Wie hat der Name Emma es auf Platz 1 geschafft?

(von Annemarie Lüning)

„Emma!!!“ Mit diesem verzückten Ausruf schnappte bei „Friends“ einst eine frisch gebackene Mutter ihrer Freundin den Lieblingsnamen weg. In Deutschland wurde die Folge 2003 ausgestrahlt und trug sicher ihr Quäntchen zum Emma-Revival bei, auch wenn es noch über zehn Jahre dauern sollte, bis es hieß: Emma ist der beliebteste Mädchenname Norddeutschlands. Besonders viele kleine Emmas leben derzeit in Vorpommern.

Doch die Spurensuche muss früher ansetzen. Aus dem Althochdeutschen stammend, startete Emma als Kurzform von Namen, die mit Irm- beginnen. Ihre Bedeutung: „allumfassend, groß“. Daneben gibt es die Ableitung von Imme, „die Biene, die Fleißige“. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Emma durch die Ritterdichtung neu belebt, auch hundert Jahre später war sie populär: „Die Möwen sehen alle aus, als ob sie Emma hießen“, dichtete Christian Morgenstern.

Das Magazin

Als Alice Schwarzer 1977 ihr Magazin „Emma“ taufte, war der Name für Kinder nicht mehr existent. Schwarzer schreibt dazu:

„Die ursprüngliche Idee war von einem Mann, er schlug EMA vor (wie Emanzipation). Ich machte EMMA daraus. Dieser Vorname war damals fast vergessen (jetzt ist er ja wieder in Mode). Mir gefiel an dem Namen das klassisch Weibliche, das Runde, das Gestandene. Und: Dass der Name EMMA einfach das Gegenteil war von den erwarteten Klischees.“

Vom Magazin zum Kind, das gibt es auch: Ein Hamburger Vater verriet uns, dass eine bei der Gynäkologin ausliegende „Emma“ den Anstoß für den Namen seiner 2008 geborenen Tochter gab.

Lange Zeit wäre die Reaktion auf „Sie heißt Emma“ wohl „Armes Kind!“ gewesen. In den 70er und 80er Jahren hieß nur eine Emma: die Dampflok in Michael Endes „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“. Jims Pflegemutter Frau Waas, Inhaberin eines kleinen Ladens für alles, hatte sicher nur deshalb keinen Vornamen, weil die Lok schon Emma hieß. Übrigens war „Tante-Emma-Laden“ einst nicht eben nett gemeint: Emma war die einfache alte Frau von nebenan, die Gemischtwarenhandel betrieb. In Österreich gab es bis 2005 kleine Läden namens Emma, betrieben von der Rewe-Tochter Billa.

Erneuter Aufstieg

Emmas erneuter Aufstieg begann Mitte der 90er mit „Baby Spice“ Emma Bunton. 1996/97 gab es gleich zwei Verfilmungen des Austen-Romans „Emma“, mit Gwyneth Paltrow und Kate Beckinsale. Ab 2001 kam Jahr für Jahr ein neuer „Harry Potter“ mit Emma Watson. Und noch ein Vorbild aus der Welt des Films: Emma Schweiger (Jahrgang 2002) war in „Keinohrhasen“ und weiteren Streifen zu sehen.

Bis heute polarisiert Emma: Das Bild der alten Tante – sie hat es nicht ganz abgeschüttelt. Mit Emma kann man so manche Oma richtig schocken. Auf der anderen Seite passt ihr weicher Klang hervorragend in die derzeitige Mode. Emma ist auch in den USA sehr beliebt: Von 2014 bis 2018 stand sie dort auf Platz 1 der Hitliste. Im englischsprachigen Raum funktioniert Emma ebenso wie in Skandinavien, und vielleicht ist genau das ihr Geheimnis, das sie aus der Masse weniger beliebter alter Namen heraushebt.

Varianten

International

Auch in Dänemark, Schweden, Irland und England ist der Mädchenname Emma zur Zeit sehr populär.

Gedicht: Möwenlied

Von Christian Morgenstern

Die Möwen sehen alle aus,
als ob sie Emma hießen.
Sie tragen einen weißen Flaus
und sind mit Schrot zu schießen.

Ich schieße keine Möwe tot,
ich laß sie lieber leben –
und füttre sie mit Roggenbrot
und rötlichen Zibeben.

O Mensch, du wirst nie nebenbei
der Möwe Flug erreichen.
Wofern du Emma heißest, sei
zufrieden, ihr zu gleichen.


Damit nicht 5 angelaufen kommen, wenn ich mein Kind rufe.

98 Gedanken zu „Emma“

  1. Unsere Tochter (2 Jahre) heißt Emma. Ein anderer Name kam nicht in Frage, da ich Jane Austen liebe! Gott sei Dank scheint der Name in unserem Dorf nicht sehr beliebt, so ist unsere Emma die einzigste hier…

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  2. Obwohl er so beliebt ist bin, ich die einzige Emma an der Schule und im Dorf. Das finde ich sehr gut und er klingt auch sehr schön und niedlich.

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  3. Ich Liebe meinen Namen auch nur hab ich theoretisch zwei Namen denn in meiner Geburtsurkunde steht mein Name mit einem m (Ema) und bei der gemeinde mit zwei m(Emma) echt unnötig kompliziert aber echt witzig

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  4. Hallo, ich bin am 5.02.2020 Oma geworden und mein Enkelkind heißt Emma.
    Der Name gefällt mir gut und ich bin glücklich. Ich finde das die jungen Eltern einen
    schönen Namen ausgesucht haben. Das der Name Emma so viele Bedeutungen
    hat,war ich doch sehr verwundert. Fröhliche Grüße Oma Iris

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  5. Hey ich heiße Emma Sophie (14 J.)
    Schon allein auf meiner Grundschule habe es in jeder Klassen Stufe eine Emma. Auf meiner jetzigen Schule gibt es mittlerweile 5 mit mir… der Name an sich ist aber sehr schön.

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