Namensrangliste 2024 in Irland: Jack bleibt König, Sophie kehrt zurück
Seit fast zwei Jahrzehnten ist Jack der ungekrönte König unter Irlands Jungennamen und auch 2024 bestätigt sich dieses Bild erneut. Mit Ausnahme des Jahres 2016, als James kurzzeitig auf Platz eins kletterte, führt Jack ununterbrochen die Liste der beliebtesten Babynamen für Jungen an – seit 2007. Beide Namen gehören seit 1998 ununterbrochen zu den Top fünf. Komplettiert wird das Spitzentrio in diesem Jahr von Noah und Rían.
Bei den Mädchen gibt es mehr Bewegung an der Spitze: Sophie landet 2024 auf Platz eins und schafft damit ihr Comeback – zuletzt stand sie 2010 ganz oben. Auf den weiteren Plätzen folgen Éabha, Grace, Emily und Fiadh. Diese Namen dominieren seit Jahren die Namenswahl irischer Eltern. Grace, Emily und Sophie gehören seit 2016 durchgehend zu den Top fünf. Éabha schaffte 2021 erstmals den Sprung in die Spitzengruppe und liegt nun sogar auf Platz zwei.
Aufsteiger des Jahres: Caleb und Rhea
Zu den bemerkenswertesten Neueinsteigern bei den Jungennamen zählen Rowan, Caleb und Iarlaith. Besonders Caleb sticht hervor: Er verbesserte sich innerhalb eines Jahres von Rang 142 auf Rang 91 – ein Senkrechtstart. Bei den Mädchen schafften es Hallie, Rhea, Caragh und Aurora erstmals in die Top 100. Rhea war dabei die dynamischste Aufsteigerin, sie kletterte 37 Plätze nach oben auf Rang 93.
Regionale Unterschiede und der Einfluss der Herkunft
Auch regional zeigen sich klare Unterschiede: Jack war 2024 in elf irischen Regionen der beliebteste oder gemeinsam beliebteste Jungenname – unter anderem in Kildare, Kilkenny und Clare. In Sligo und Monaghan hingegen dominierte Páidí, der landesweit „nur“ auf Rang 22 liegt, dort aber besonders häufig vergeben wurde.
Bei den Mädchen teilten sich Sophie und Fiadh die Spitzenplätze in je sieben Regionen. Während Sophie etwa in Dún Laoghaire-Rathdown, Wexford und Limerick City führend war, lag Fiadh in Longford, Kerry und Donegal ganz vorn. Eine kleine Sensation ereignete sich in Galway City: Dort war Clara – national nur auf Platz 65 – die häufigste Wahl.
Ein genauerer Blick auf die Herkunft der Eltern zeigt ebenfalls Trends: Kinder von Eltern mit Nationalität aus den EU-Staaten erhielten am häufigsten die Namen David (Jungen) und Sofia (Mädchen). Bei irischen Eltern dominieren weiterhin Jack und Éabha. Bei Eltern mit Herkunft außerhalb der EU (ohne Großbritannien und Irland) waren Muhammad und Hazel die beliebtesten Namen.
Ein halbes Jahrhundert im Vergleich: Was von Mary und John blieb
Ein Blick zurück auf das Jahr 1974 offenbart eindrucksvolle Verschiebungen: Damals war John der beliebteste Jungenname – heute rangiert er auf Platz 29. Bei den Mädchen führte einst Mary unangefochten, aber 2024 ist sie auf den geteilten Platz 105 mit Laura und Zoey abgerutscht. Lediglich 46 Neugeborene erhielten diesen einst so prägenden Namen. Es ist erst das dritte Mal in 50 Jahren, dass Mary nicht unter den Top 100 auftaucht.
Ein Name hat der Zeit jedoch getrotzt: James – 1974 auf Platz 6, 2024 auf Platz 5. Ein seltener Fall von Beständigkeit in einem ansonsten stark wandelbaren Namensfeld.
Babynamen-Top 100 des Jahres 2024
Gleichklingende Schreibvarianten wurden nicht zusammengefasst.
Mädchen | Jungen |
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Top 5 des Jahres 1967
Mädchen | Jungen |
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Quelle: Central Statistics Office
Infos zur 2009er, 2011er und 2017er Vornamensstatistik aus Irland.
Traditionelle Namensgebungsregeln
Viele irische Familien halten sich bei der Namensfindung an diese traditionellen Regeln und müssen sich so keine Gedanken darüber machen, wie das Kind heißen soll:
- Der erste Sohn bekommt den Namen des Vater seines Vaters
- Der zweite Sohn bekommt den Namen des Vater seiner Mutter
- Der dritte Sohn bekommt den Namen seines Vaters
- Der vierte Sohn bekommt den Namen des ältesten Bruders seines Vaters (also eines Onkels)
- Die erste Tochter bekommt den Namen der Mutter ihrer Mutter
- Die zweite Tochter bekommt den Namen der Mutter ihres Vaters
- Die dritte Tochter bekommt den Namen ihrer Mutter
- Die vierte Tochter bekommt den Namen der ältesten Schwester ihrer Mutter (also einer Tante)
Wie in anderen Ländern auch, werden solche Traditionen immer seltener berücksichtigt. Es gibt auch von Familie zu Familie oder von Region zu Region abweichende Varianten der obengenannten Regeln. Irische Vornamen werden unterschieden zwischen ursprünglichen und eingewanderten Namen. Letztere kommen dann als irische Abwandlung vor.
Typische irische Vornamen
Männernamen: James, John, Martin, Michael, Patrick, Thomas
Frauennamen: Anne, Bridget, Brigid, Catherine, Ellen, Helena, Margaret, Mary, Nora, Susan
Die Vornamen des irischen Teams zur Fußball-WM 2023: Abbie, Aine, Amber, Chloe, Ciara, Claire, Courtney, Denise, Diane, Grace, Heather, Izzy, Katie, Kyra, Lily, Louise, Lucy, Marissa, Megan, Niamh, Ruesha, Sinead
Man merkt da ja schon einen Unterschied zu Schottland, in der dortigen Topliste habr ich leider keinen einzigen gälischen Namwn gefunden, auch wenn ich natürlich micht weiß, welche Namen nur anglisiert geschrieben wurden. Aber der Unterschied ist auf jeden Fall groß, was sowohl an den irischen Namenstraditionen als auch an der Nichtzugehörigkeit zu UK liegen könnte. Mich hat es aber sehr gefreut, auch wenn ich eigentlich keinen Bezug zu Irland habe. Allerdings hätte ich mit mehr Heiligennamen gerechnet, aber offenbar ist die Kirche auch in Irland weniger peäsent und populär.
Dass mein Name so weit vorne stand, hat mich auch ein bisschen überrascht, aber im positiven Sinne.
Gibt es auch eine Liste zu Nordirland? Wäre auf jeden Fall interessant zu vergleichen.