Xanten als Vorname akzeptiert

„Bei Sonsbeck Maria hätte ich Bedenken“

Anders als Alpen oder Rheinberg hat Xanten, weil im Ausland akzeptiert, nun auch in Deutschland eine Chance.


Das belgische Namensrecht scheint liberaler zu sein als das deutsche. „Die Stadtverwaltung hat gar nicht weiter nachgefragt“, sagt Jouri Bauche, der Vater des kleinen Xanten Bauche. Skurrilerweise könnte der Vorname Xanten erst wegen des belgischen Vorreiters nun auch hier möglich werden.

„Die Standesbeamten orientieren sich daran, welche Namen im Ausland schon einmal vergeben wurden“, erklärt Xantens Bürgermeister Christian Strunk. Es gibt ein internationales Verzeichnis, in dem die Beamten nachschlagen können. Darin finden sich bereits Xant, Xante und Xanta – und nun also auch Xanten.

Gesetzliche Regelungen zur Wahl des Vornamens gibt es in Deutschland nicht. Im Prinzip können die Eltern frei wählen. Durch Gerichtsverfahren haben sich aber Einschränkungen etabliert. So darf der Name das Kind nicht lächerlich machen. Außerdem muss durch den Namen klar werden, ob das Kind ein Junge oder ein Mädchen ist. Deshalb wäre ein Städtename wie Xanten hierzulande nur in Kombination mit einem Zweitnamen denkbar – wenn überhaupt.

„Bei Sonsbeck Maria hätte ich noch immer Bedenken“, sagt zum Beispiel Jörg Giesen, Standesbeamter in Sonsbeck. „Städtenamen sind keine passenden Vornamen, sie sind nicht mal im weitesten Sinne als Vornamen herleitbar.“ Zweifelt ein Standesbeamter an der Zulässigkeit eines Vornamens, gibt er die Entscheidung ans Gericht weiter. Sowohl in Sonsbeck als auch in Rheinberg blieben die Zuständigen von solch kniffligen Fällen bislang allerdings verschont.

Quelle: NRZ, Ausgabe Rheinberg-Xanten vom 20.8.2007