In der Welt der Vornamen wimmelt es von Halbwahrheiten, Vorurteilen, Legenden und Missverständnissen. Hier werden die größten Irrtümer über Vornamen aufgeklärt.
1. Vanessa bedeutet Schmetterling
„Meine Eltern haben mich Vanessa genannt, weil der Name Schmetterling bedeutet.“ Vanessas Eltern haben da etwas missverstanden. Es gibt tatsächlich eine Schmetterlingsgattung, die Vanessa heißt. Diese wurde aber nach dem Vornamen benannt und nicht etwa der Vorname nach dem Schmetterling. Der Vorname stammt aus einem englischen Gedicht von 1726.
2. Mandy und Ronny sind bildungsfern
Jedem Vornamen seine Schublade, einem Irrtum unterlegen sind aber alle, die die Träger der Vornamen Mandy und Ronny als bildungsfern abstempeln. Tatsächlich wurden diese Namen seit den 1970er Jahren in der DDR besonders häufig vergeben und sind daher zu Recht die bekanntesten Klischeenamen für „Ossis“.
3. Adolf ist verboten
Es dürfen nur Vornamen gewählt werden, die das Kindeswohl nicht gefährden – aufgrund dieser Verwaltungsvorschrift könnte ein Standesbeamter durchaus die Eintragung des Namens Adolf verweigern, schließlich wird der Name sehr stark mit Adolf Hitler assoziiert und der ist kein geeignetes Namensvorbild. Ein offizielles Verbot des Namens Adolf gibt es aber nicht.
4. Jedes zweite Mädchen heißt Sophie
„Wenn ich auf dem Spielplatz Sophie rufe, dann kommen gleich mehrere, denn so heißt ja jedes zweite Mädchen.“ Diese Ansicht ist schon deshalb falsch, weil Sophie zwar der mit Abstand häufigste zweite Vorname ist, aber als Erstname gar nicht so häufig vorkommt. Aber selbst der häufigste Erstname ist gar nicht so häufig: Auf ungefähr hundert Neugeborene kommt durchschnittlich ein Kind mit dem Topnamen.
5. Kindergartenfreund Pirschelbär
„Der neue Spielkamerad im Kindergarten heißt Pirschelbär“, sagt die Tochter des Kollegen. Tatsächlich ist der Name Pierre-Gilbert. Die Anekdote wird auch mit Püschelbär oder Pürschelbär erzählt, ist aber eine Erfindung.
6. Mohammed ist der beliebteste Name
Viele Menschen meinen, dass Mohammed auf Platz 1 der deutschen Vornamenhitliste stehen müsste, weil doch so viele Moslems in Deutschland leben würden. Tatsächlich müsste jeder fünfte in Deutschland geborene Junge mit muslimischen Eltern Mohammed genannt werden, damit dieser Name der häufigste Jungenname wird. Das ist aber bei weitem nicht so.
7. Kevins sind verhaltensauffällig
Kaum ein Name ist so mit Vorurteilen belastet wie Kevin. Das verbreiteste ist, dass alle Kevins verhaltensauffällig sind. Tatsächlich liegt es nahe, dass Kevin in bestimmten Altersgruppen der häufigste Name unter den verhaltensauffälligen Jungen ist. Schließlich war Kevin 1991 der am häufigsten vergebene Jungenname in Deutschland überhaupt. Daher ist es statistisch wahrscheinlich, dass Kevin in jeder Gruppe sehr häufig vorkommt – sowohl unter verhaltensauffälligen Schülern als auch unter Musterschülern.
8. Der Rufname ist immer der erste Vorname
Es war einmal gebräuchlich, den Rufnamen im Ausweis zu unterstreichen, wenn jemand mehrere Vornamen hatte. Das ist aber nicht mehr so, heute gibt es amtlich in Deutschland gar keinen Rufnamen mehr. Wer mehrere Vornamen hat, darf darum selbst entscheiden, welcher der Rufname sein soll. Und sich gegebenenfalls über die Vorstellungen der Eltern hinwegsetzen. Die meisten Deutschen führen aber ihren ersten Vornamen als Rufnamen.
9. Sara ist der beliebteste jüdische Name
Nachhaltig hält sich die Ansicht, Sara sei der beliebteste Name unter Juden. Dieser Irrtum ist wohl darauf zurückzuführen, dass es im dritten Reich eine Liste mit für Juden vorgeschriebenen Vornamen gab. Wer keinen dieser Namen tragen wollte, musste als zweiten Vornamen Israel (Männer) bzw. Sara (Frauen) führen. Und weil für die Liste von den Nazis bewusst solche Namen ausgewählt worden waren, die einen diskriminierenden Charakter hatten, entschieden sich sehr viele Frauen für Sara.
Bezüglich Irrtümer Nr. 8: Ich wusste selber bis zu meinen 12 Lebensjahr nicht, dass mein Rufname eigentlich nur mein Zweitname ist. CARMEN-Sabine steht in der Geburtsurkunde, aber Carmen hat mich nie jemand genannt und ich hoffe das es so bleibt.
Genau genommen hast du mit dem Bindestrich aber gar keinen Erst- und Zweitnamen, sondern einen Doppelnamen.
Als „Carmen Sabine“ kannst du quasi offiziell aussuchen, dass nur Sabine dein Rufname ist, als „Carmen-Sabine“ ist es immer Carmen-Sabine und die einzelne Sabine ist sozusagen nur eine Kurzform deines Doppelnamens.
Ich hoffe, ich habe das jetzt richtig erklärt.
Ich sage mal: Angaben ohne Gewähr 😉
Carmen und Roooobärt werden die Namen der Zukunft sein. 🙂
der letzte Satz ist witzig. Aber die Geschichte auch irgendwie traurig. Warum sagt man einem Kind nicht wie es heißt?!
Sara, Sarah bedeutet Herrin, gut, dass sich jüdische Frauen im 3.Reich diesen Namen gegeben haben, das haben die Nazis ein Eigentor verursacht mit dieser Vorschrift. Sara /h ist ein wunderschöner Name!
Eine Freundin hat ihren Sohn Lukas genannt, weil sie die Bedeutung des Namens verdreht hat. Sie dachte er bedeute Lichtträger (Luzifer), da bei ist der Name Lukas ist als Kurzform von Lucanus vermutlich lateinischen Ursprungs. Er bezeichnet jemanden, der aus der süditalienischen Landschaft Lucania stammt.
Eve wird hier als englischer Name bezeichnet. Er wird aber im Deutschen ausgesprochen wie geschrieben und wird von Heinrich von Kleist schon 1811 im Lustspiel der zerbrochene Krug einer der Hauptdarstellerinnen gegeben.