Namen im antiken Rom

Viele der heute in Deutschland verbreiteten Vornamen wurden aus Namen der Oberschicht im antiken Rom (den Patriziern) abgeleitet. Das römische Namenssystem bestand aus drei Teilen: dem Praenomen, dem Nomen Gentile und dem Cognomen. Dabei hatte nicht jeder Patrizier unbedingt einen dreiteiligen Namen. Standard war wohl je ein Praenomen und Nomen Gentile. Der Cognomen konnte dagegen ganz fehlen, andere Römer hatten sogar mehrere Cognomen.

Die Namensbestandteile

Praenomen

Beim Praenomen handelt es sich um den Vornamen. Die Vielfalt der Vornamen im alten Rom war sehr begrenzt. Strenggenommen gab es keine allgemeingültigen patrizischen Vornamen, da jedes Patriziergeschlecht eigenen Normen folgte. Die folgenden fünfzehn Vornamen kann man aber als nicht auf einzelne Geschlechter beschränkte und somit allgemeine ansehen (in Klammern die offiziellen Abkürzungen):Aulus (A), Decimus (D.), Gaius (C‘.), Gnaeus (CN.), Kaeso (K.), Lucius (L.), Manius (M‘.), Marcus (M.), Publius (P.), Quintus (Q.), Servius (SER.), Sextus (SX., später SEX.), Spurius (S., später SP.), Tiberius (TI.) und Titus (T.).

Drei weitere Vornamen kommen nur in einzelnen Geschlechtern vor: Mamercus (MAM.), Appius (AP.) und Numerius (N.). Entsprechend wichtig waren die weiteren Namensbestandteile, denn der Praenomen allein konnte kaum zur Identifikation des Namensträgers dienen.

Colosseum © TimeHacker - Fotolia.com
Colosseum © TimeHacker – Fotolia.com

Nomen Gentile

Der Nomen Gentile wird in der deutschen Sprache als Familienname, Geschlechtername oder Sippenname bezeichnet. Dieser Name wurde vererbt und dokumentiert so die Abstammung. Einige Familien führten nach einer Verzweigung einen zweiteiligen Nomen Gentile. Es gab im antiken Rom wesentlich mehr Geschlechternamen als Vornamen.

Cognomen

Der individuellste Namensbestandteil war der Cognomen, auch Beiname oder Übername genannt. Die Cognomen spielten ursprünglich auf körperliche oder persönliche Merkmale an. Die Namensvielfalt war bei den Beinamen am größten.

Für sein Werk „Römische Geschichte“ hat Theodor Mommsen den Literaturnobelpreis bekommen. Das Thema der Namensgebung im alten Rom hat er dort nicht betrachtet, wohl aber in einer separaten Ausarbeitung, die 1860 veröffentlicht wurde:

17 Gedanken zu „Namen im antiken Rom“

  1. Die Namen Marcus, Tiberus und Titus stehen auch in meinem Lateinbuch. ich finde Caius ist echt ein toller und cooler Name. Er würde heut zu Tage vielleicht ein bisschen auffallen aber ansonsten als zweit Namen ist er toll geeignet.^^

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  2. ach ich find ausgefallene namen im allgemeinen schön und da waren die römer ja nicht gerade die unauffälligsten zumindest was die namenswahl heutzutage angeht aber meine kinder würde ich auch gerne so nennen;)

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  3. Naja, Caius ist ja schon toll, klar. Aber dabei kriegt doch jedes Mädel einen Biss zum Morgengrauen-Krampf. Lucius ist cool, so würd ich meinen Sohn nennen.=)

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    • Das Problem bei dem Namen Lucius ist, dass dieser oft in Verbindung mit Lucifer, dem Satan, gebracht wird.
      Daher würde ich behaupten, dass dieser Name aufjedenfall auffallend ist, jedoch nicht von jedem postiv aufgefasst werden könnte.

  4. das ist sowas von schwer aus dem alten mittelalter ne schönen namen zu finden aus dm altn rom ist es ja noch schöner
    naja wir werden bis ende august was finden

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  5. Ich gehe mal davon aus, das meine Vorredner ganz erheblich jünger sind als ich. Ich bin mit dem schönen Namen Petra gesegnet, das war damals ein Modename und ich sage immer … in meiner Altersklasse ist das kein Name sondern ein Sammelbegriff. Tut das euren Kindern nicht an. Mein Sohn heißt Sean und meine Tochter Tracy Desiree (lat. Desideria, die Erwünschte) hier in Deutschland seltene Namen.
    Macht euch die Mühe und denkt wirklich sorgfältig darüber nach, denn hier in Deutschland ist eine Namensänderung nicht so einfach wie in USA, also hat das arme Kind den Namen lebenslang.

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    • Mein Beileid an ihre Kinder. Tut das euren Kindern nicht an. Sie sagten es selbst schon. Seltene Namen in Deutschland bedeuten im Grunde nichts anderes als „ich will das sie aus der Masse heraus stechen und tue ihnen damit das Schlimmste an“. Sean mag noch ein einigermaßen umgänglicher Name sein, aber Tracy Desiree, so leid es mir tut, fällt unter den Begriff Kevinismus/Chantalismus. Besondere Namen in allen Ehren, Kinder die mit solchen gestraft sind (und das sind sie) haben es im Leben deutlich schwerer als eine Petra.

  6. Neben den hier genannten römischen Vornamen Quintus (5.), Sextus (6.) und Decimus (10.) ist mir auch das Vorkommen von Septimus (7.) und Octavius (8.) als römischer Vorname bekannt. Vermutlich gab es daher auch Nonius (9.), Quartus (4.), Tertius (3.), Secundus (2.) und Primus (1.). Aber auf was beziehen sich diese Zahlwörter? War ein Decimus wirklich das 10. Kind oder gar der zehnte Sohn?

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