Tipps zur Namensfindung

Du erwartest ein Baby? Je näher der Tag der Geburt kommt, desto häufiger wird dir sicher die Frage gestellt: „Wie soll es denn heißen?“
Auch wenn du es vielleicht nicht mehr hören kannst — die Namensfindung ist eine wichtige Aufgabe, der du dich auf jeden Fall stellen musst! Diese Seite wird dir bei dieser bedeutenden Entscheidung helfen.

Fangen wir an …

Wie wichtig ist es, den richtigen Vornamen zu finden? Dein Kind wird zwar mit dem Namen sein Leben lang identifiziert werden, trotzdem wird der Name nicht die ganze Persönlichkeit bestimmen. Manche Vornamen verbinden wir mit bestimmten Verhaltensweisen oder Lebenseinstellungen. Vom sprichwörtlichen „dummen August“ über „Manni, dem Mantafahrer“ ist man schnell bei „Detlef, dem schwulen Frisör“ angelangt. Das heißt aber nicht, dass der Vorname den Charakter eines Kindes prägt. Verwerfe darum schnell den Gedanken, deine Tochter „Barbie“ zu nennen, nur weil du dir eine Blondine mit Wespentaille wünscht.

Beziehe auch Familientraditionen in deine Überlegungen ein. Der Brauch, dem Erstgeborenen den Vornamen des Vaters zu geben, ist allerdings sehr aus der Mode gekommen. Gut möglich ist aber, dass in deinem Familienstammbaum in früherer Zeit ein Vorname geführt wurde, der inzwischen wieder zu den populären Namen gehört.

Namensfrage © thingamajiggs - Fotolia.com
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Du willst sicher nicht alle Vorschläge aus dem Kreis Ihrer Freunde, Kollegen und Verwandten aufgreifen. Solange du das Kind aber nicht alleine aufziehen willst, wirst du den Namen zumindest gemeinsam mit deinem Partner aussuchen. Mein Vorschlag: Macht zunächst getrennt voneinander Listen mit Namen, die euch gefallen. Beim Vergleichen werdet ihr dann schnell sehen, ob ihr auf einer Linie seid oder ob ihr Kompromisse eingehen müsst.

Es muss passen …

Den Kreis deiner bevorzugten Vornamen musst du jetzt auf Verträglichkeit mit dem Nachnamen prüfen.

Vor allem sollen Vorname und Familienname zusammen gut klingen. Orientiere dich an diesen einfachen Regeln:

  • Vermeide einen Vornamen mit vielen Silben, wenn schon der Nachname viele Silben hat.
  • Vor einem Nachnamen, der mit einem Vokal beginnt, sollte kein Vorname stehen, der mit einem Vokal endet. (bei Mädchenvornamen gar nicht so einfach!)
  • Vorname und Nachname sollten sich nicht reimen.
  • Achte darauf, dass der Name nicht eine unbeabsichtigte Aussage enthält: Der kleine „Kai Mauer“ wird sehr bald alle Witze über seinen Namen leid sein! Beachte dabei eventuell auch Fremdsprachen.

Trendnamen

Auch die Vornamen von den vorderen Plätzen der aktuellen Hitlisten sind nicht ganz ohne Risiko. Dein Kind wird in seiner Altersgruppe wahrscheinlich viele Namenszwillinge haben und dadurch eventuell einige Nachteile in der Schule in Kauf nehmen müssen.

Wenn du keinen der gerade angesagten Trendnamen nehmen möchtest, empfehle ich dir, sich die Vornamen im Mittelfeld der aktuellen Listen der beliebtesten Vornamen anzusehen. Diese sind nicht allgegenwärtig, aber auch nicht zu ungewöhnlich und auffallend.

Prominentennamen

Eine beliebte Quelle bei der Namensfindung sind Prominente und die Vornamen, die Prominente für ihren Nachwuchs auswählen. Oftmals sind schöne und trotzdem ausgefallene Namen dabei. Durch die Verbreitung in den Medien werden leider viele werdende Eltern auf diese Namen aufmerksam — es besteht die Gefahr, dass gerade diese Namen in den zukünftigen Ranglisten der beliebten Vornamen schnell auf die vorderen Plätze vorrücken. Ähnlich verhält es sich übrigens mit Rollennamen aus Filmen und Fernsehserien.

Spitznamen

Auch wenn du dir noch so viel Mühe gibst, zu verhindern, dass dein Kind mit einem Spitznamen versehen wird, wirst du es nie hundertprozentig verhindern können. Denke trotzdem an die üblichen Spitznamen, die von deinem Lieblingsnamen abgeleitet werden können und wie diese auf dich wirken.

Originelle Namen

Eltern, die einen einzigartigen Vornamen bevorzugen würden, sind in Deutschland leider die Hände gebunden. Ein Regelwerk besagt unter anderem, dass ein Vorname eindeutig als solcher erkennbar sein muss. Das gilt normalerweise nur für Vornamen, die bereits geführt werden. Während es zum Beispiel in den USA erlaubt ist Ortsnamen, Berufsbezeichnungen oder sogar Nachnamen als Vornamen zu vergeben, ist dieses in Deutschland grundsätzlich nicht zulässig. Streitpunkte mit den Standesämtern gibt es dann, wenn solche Namen im Ausland mittlerweile üblich geworden sind. Schließlich dürfen in Deutschland eigentlich auch ausländische Vornamen bei der Namensfindung berücksichtigt werden!

Manche Eltern wollen ihrem Baby etwas Besonderes bieten und kommen auf die Idee, einen gängigen Vornamen mit einer ungewöhnlichen Schreibweise zu versehen. Ich halte davon nichts, denn die ungewöhnliche Schreibweise muss bei jeder Namensnennung mitbuchstabiert werden. (Meinen Vornamen „Knud“ gibt es übrigens auch in der Schreibweise „Knut“ oder „Knuth“, ich kenne das Thema!)

Bitte nicht vergessen: Bei originellen Vornamen besteht immer die Gefahr, dass das Kind deswegen in eine Außenseiterrolle gedrängt wird. Sogar Erwachsene können nicht immer selbstverständlich damit umgehen, durch den eigenen Vornamen aus der Masse herauszuragen.

Für alle, die weiterhin einen ungewöhnlichen Namen suchen, habe ich eine Auswahl von seltenen Vornamen für Mädchen und Jungen zusammengestellt.

Auf dem Prüfstand …

Deine Zusammenstellung an Namensvorschlägen lege dann am besten erst Mal zur Seite. Nach ein paar Tagen oder Wochen gefällt dir der eine oder andere Name wahrscheinlich gar nicht mehr. Die Liste wird so automatisch etwas kürzer – und die Entscheidung leichter!

Noch mehr Tipps

Vornamen für Zwillinge

Bei der Vornamensfindung für ein Kind ist schon viel zu beachten – passende Vornamen für Zwillinge auszuwählen ist noch ein bisschen schwieriger!

Namensrecht

Das deutsche Vornamensrecht ist großzügiger als viele denken. Damit die Eltern dem Kind durch die Vornamensauswahl keinen Schaden zufügen, gilt es aber einige Regeln zu beachten: Anmerkungen zum Namensrecht

81 Gedanken zu „Tipps zur Namensfindung“

  1. Ich brauche mal Meinungen:
    In 3 Monaten wird unser Sohn geboren, unser Nachname endet auf …mann und wir beide favorisieren „Jan“, jetzt reimt sich das ja irgendwie. Ist das ein no-go oder nicht so schlimm?
    Ich will ja nicht gleich von vornherein dass sich andere über den Namen deswegen lustig machen.

    Antworten
    • Gehört oder gelesen habe ich die Form Minegard noch nie, sie klingt wie eine Kreation aus einem Computer-Spiel. Aber der Name lässt sich als zweistämmiger germanischer Name deuten:

      GARD ist verwandt mit den Wörtern „Garten“ oder „Garde“ und bedeutet Schutz oder geschützter Bereich.

      Mine kann von MEGIN kommen, das „stark“ oder „mächtig“ bedeutet. MEGIN hat durch Sprachwandel viele Formen entwickelt, es steckt unter anderem in Meinhard, Mechthild, Menno und Meno.

      Bei den zweistämmigen Namen haben sich die Namenselemente schon so weit verselbständigt, dass eine „Einwortübersetzung“ a la „starker Schutz“ nicht mehr sinnvoll ist.

      Mit so einer Deutung kann ich natürlich falsch liegen; das klassische Beispiel ist der Name Menowin, der sich mit dieser Methode zwar deuten lässt, aber nach Aussage von Menowin Fröhlichs Vater als Abwandlung von (Yehudi) Menuhin gebildet wurde.

  2. Hallo, ich brauch bitte dringend Hilfe. Ich habe mich sehr für den Namen Linett eingesetzt. Jetzt gefällt es endlich meinem Mann und ich bekomme Zweifel.
    Ich wäre sehr über eure Meinung dankbar.

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  3. Ich bitte euch um eure Einschätzung. Ich habe gelesen, dass der Vorname nicht mit dem selben Buchstaben enden sollte wie der Nachname beginnt. Wie ist es mit ähnlich klingenden Buchstaben wie d und t/th oder auch b und p?

    Nun würde uns der klassisch schöne Vorname Ferdinand gefallen. Klingt es passend zum Nachnamen Thomas oder holpert es am Übergang? Er würde noch einen zweiten Vornamen bekommen, aber gerufen würde er lebenslang Ferdinand Thomas.

    Unsere beiden anderen Kinder heißen Maximilian und Jonathan mit Rufnamen. Valentin stünde für unsern dritten Sohn auch noch zur Auswahl, aber da muss mein Mann wegen dem Valentinstag noch überzeugt werden

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  4. Hallo,
    gibt es Empfehlungen, ob es holpert, wenn Vorname und Nachname die gleiche Silbenanzahl haben? Ich fand schon immer mehrsilbige lange Vornamen toll, mein Mann findet aber David so schön. Nun hat unser Nachname auch zwei Silben (Kunzel), und ich weiß nicht ob sich David dann da so gut anhört? Alternativen wären (von meiner Seite) Julian, Sebastian oder Valentin.
    Danke!

    Antworten
    • Ja, tendenziell klingt es besser, wenn Vor- und Nachname unterschiedlich viele Silben haben. Das ist aber nur ein Anhaltspunkt an den man sich nicht halten muss; es gibt auch viele schöne Kombinationen eines zweisilbigen Vornamens mit einem zweisilbigen Nachnamen.

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