Mehr Narzissmus – mehr einzigartige Vornamen

Eine Studie belegt den Trend zu einzigartigen Vornamen. Der Anteil der werdenden Eltern, die weit verbreitete Namen auswählen, sinkt.

Grundlage der wissenschaftlichen Untersuchung der Psychologen Jean Twenge (San Diego State University) und W. Keith Campbell (University of Georgia-Athens) sind die Vornamen von 325 Millionen Bürgern der USA aus den Geburtsjahrgängen 1880 bis 2007.

Twenge zufolge begann der Trend zu ungewöhnlichen Vornamen in den USA nach dem zweiten Weltkrieg und verstärkte sich in den 1990er Jahren besonders auffällig. Heutzutage sei es erstrebenswert, einzigartig zu sein – die Menschen wollen lieber auffallen statt sich anzupassen. Der Anteil der Jungen mit einem Vornamen aus den Top 10 lag 1955 bei 32%, im Geburtsjahrgang 2007 nur noch bei 9%. Bei den Mädchennamen verringerte sich der Anteil von 22% auf 8%. Ethnische Besonderheiten und Auswirkungen der Einwanderung haben die Namenmode wesentlich beeinflusst. Früher galt es, sich in die etablierte Gesellschaft einzufügen. Heutzutage streben die Menschen danach, ihre individuellen Eigenschaften, Ansichten und ihren kulturellen und ethnischen Hintergrund herauszustellen.

Nicht nur die Nachfrage nach einzigartigen Vornamen, sondern auch der Narzissmus (also Selbstverliebtheit, Eitelkeit) sei im Aufwind, ergänzt die Professorin. Dieser Zusammenhang beweise aber nicht, dass das eine Phänomen die Ursache des anderen ist.

Referenz: The Narcissism Epidemic: Living in the Age of Entitlement