Manche Eltern möchten ihren Kindern einen möglichst originellen Vornamen geben. Manchmal wird ein Namenswunsch vom zuständigen Standesamt (zuständig ist immer das Standesamt des Geburtsorts des Kindes) abgelehnt. Dann ist ein Namensgutachten fällig! In so einem Fall ist es ratsam, ein Gutachten von einer renommierten Namenberatungsstelle erstellen zu lassen.
In Deutschland ist das vor allem die Vornamenberatung der Gesellschaft für deutsche Sprache. Diese Gutachten werden von den meisten Standesämtern respektiert. Sollte ein Namensgutachten nicht zum Erfolg führen, bleibt nur noch der Rechtsweg.
Neue Namen zu etablieren wird aber immer leichter. Wenn irgendwo auf der Welt ein Vorname vergeben wird, egal in welcher Sprache oder Kultur dieser verwurzelt ist, sollte es möglich sein, diesen auch in Deutschland zu vergeben.
Dazu kommt ein zunehmender Wandel der Geschlechtskennzeichnung. Besonders in den USA werden immer mehr ursprünglich männliche Vornamen an Mädchen vergeben. Das führt dazu, dass auch in Deutschland die männlichen und weiblichen Namensinventare zusammenwachsen, denn Vornamen, die ehemals nur als Jungennamen gebräuchlich waren, können auch als Mädchennamen vergeben werden, sobald sie irgendwo als solche vorkommen.
Abgelehnt oder abgeraten
Die Namenberatungsstelle der Universität Leipzig hat einige Gerichtsurteile zusammengestellt, in denen gewünschte Vornamen abgelehnt wurden. Diese Vornamen wurden dabei abgelehnt:
Tom Tom * Holgerson * Rosa * Ronit * Lord * La Toya * Stone * Jenevje * Micha * Sonne * Josephin * Rosenherz * Heydrich * Simona * Navajo * Frieden Mit Gott Allein Durch Jesus Christus * Megwanipiu * Marey * Bodhi * Jona * Pfeffeminze * Borussia * Noah ben Abraham * Mechipchamueh * Venus * Cezanne * Schmitz * Chris * Zooey * Kiran
Hier ein paar Vornamen, von deren Vergabe die Vornamenberatung der Gesellschaft für deutsche Sprache in ihren Gutachten abgeraten hat:
Bandito * Batman * Chaotica * Eisenstein * Ferrari * Graf * Großherzog * Kaiser * Knirpsi * König * Lucifer * Mickilauda * Ohlove * Peanut * Pinocchio * Popcorn * Shaggy * TJ * Urmel * vom Meer * Westend * Wildchild
Wieso wurden denn
* Rosa
* Micha
* Josephin
* Simona
* Jona
* Chris
* Kiran
abgelehnt? Kann sich das jemand erklären?
Kann ich auch überhaupt nicht verstehen. Vor allem da ich selbst jeweils mindestens eine Person namens Rosa, Simona, Jona und Kiran kenne.
Als ich sowas gelesen habe war ich so… WTF? Ich heisse selber Kiran und mein Name wurde problemlos akzeptiert (gleichwohl: ich bin in Frankreich geboren da sollte es also anders sein)
Wenn man auf den Link zu den Urteilen klickt, kann man im Einzelnen nachlesen. Häufig ist die cross-gender-Verwendung abgelehnt worden. Z.B. Rosa als Zweitname für Jungen, Rosa für Mädchen.
Ist für mich immer noch nicht nachvollziehbar, aber zumindest nicht überraschend…
Mittlerweile müsste Lucifer aus der Liste raus. Auch wenn es die Vornamenberatung der Universität Leipzig nach Fr. Rodriguez Tod nicht mehr gibt, so war der Stand 2019 beispielsweise, dass per Gutachten der Name Lucifer als unbedenklich galt und „keine Einwände gegen die Eintragung“ bestünden.
Liebe Grüße
Tatsächlich wird Lucifer von vielen Standesämtern als Vorname zugelassen. Das ändert aber nichts daran, dass er mal offiziell abgelehnt wurde und das ist ja das Thema dieser Liste. Darum bleibt Lucifer drin.