Anders als in anderen Ländern gibt es in Deutschland keine amtliche Statistik über die Vergabe der Vornamen. Die hier veröffentlichten Vornamenstatistiken wurden von Knud Bielefeld, dem Gründer dieser Website, erstellt.
Quellenangabe zu den Vornamen-Hitlisten
Unsere Hitlisten der beliebtesten Vornamen basieren auf einer repräsentativen Stichprobe der Geburtsmeldungen. Beispielsweise für den Geburtsjahrgang 2021 umfasst diese Stichprobe mehr als 40 Prozent aller in Deutschland geborenen Babys. Als Auswertungsgrundlage dienen seit dem Jahrgang 2020 vor allem offizielle Vornamenstatistiken der Standesämter. Außerdem haben wir Geburtsmeldungen zahlreicher Geburtskliniken und einiger Geburtshäuser einbezogen. Für die Jahrgangslisten von 2004 und 2019 haben wir schwerpunktmäßig Geburtsmeldungen der Geburtsklinken ausgewertet. 2006 konnten erstmals Geburtsmeldungen aus allen Bundesländern berücksichtigt werden.
Ältere Jahrgänge
Die Ranglisten der häufigsten Vornamen der Jahrgänge 1890 bis 2003 basieren auf einer Vielzahl unterschiedlicher Quellen. Beispielsweise wurden Familienanzeigen und Zeitungsartikel ausgewertet. Weitere Quellen sind unter anderem Familienchroniken, Absolventenverzeichnisse von Schulen, Verzeichnisse der Angehörigen von militärischen Einheiten (auch Gefallenenlisten) und Teilnehmerlisten an Sportveranstaltungen. Die Auswertungen basieren auf Informationen aus ganz Deutschland. Auch die Ranglisten für die Zeit der deutschen Teilung gelten für ganz Deutschland. Im Zuge dieser Recherche ist ein sehr umfangreicher Bestand an Informationen als Grundlage für aussagekräftige Namenlisten entstanden.
Für alle Jahrgangslisten gilt, dass phonetisch gleichklingende Namen zusammengefasst und gleich häufige Vornamen alphabetisch sortiert wurden.
FAQ
Warum stehen Alexander und Sophie bei beliebte-Vornamen.de nicht an der Spitze?
In anderen Hitlisten stehen einige Vornamen ganz vorn, die hier wesentlich schlechter platziert sind. Dieses hat bei Alexander, Sophie und Marie diesen Grund:
Für unsere Vornamenlisten zählen wir ausschließlich die ersten Vornamen, außerdem erstellen wir jedes Jahr separate Listen der beliebtesten Zweitnamen. Viele Standesämter unterscheiden nicht nach Erst- und Zweitnamen; egal ob erster, zweiter oder weiterer Vorname: alles wird zusammen ausgewertet. Besonders bei den Mädchennamen ist dieser Unterschied schwerwiegend, denn Sophie und Marie kommen extrem häufig als Zweitname vor und viel seltener als Erstname.
Warum stehen kaum türkische und arabische Namen auf den vorderen Plätzen der Hitlisten?
Da das Spektrum der gewählten türkischen und arabischen Namen größer ist als bei den deutschen, haben es diese Namen schwerer, auf die Hitliste zu gelangen.
Wie schafft es Mehmet in die Liste der häufigsten Namen der 1930er Jahre? Damals lebten doch noch fast keine Türken in Deutschland.
Es handelt sich nicht um die häufigsten Vornamen der in den 1930er Jahren in Deutschland geborenen Menschen, sondern um die Vornamen der Einwohner Deutschlands aus diesen Geburtsjahrgängen zum Auswertungszeitpunkt (ca. 1999). Einwanderer wurden dabei mitgezählt.
Es ist tatsächlich so, dass auf den hinteren Plätzen viele Namen gleich häufig vorkommen.
Vielen dank für die tolle Seite !
Was bei der Top-500 Vornamenstatistik 2008 auffällt, ist, dass gerade im letzten Drittel die Namen immer alphabetisch geordnet erscheinen. Kann es sein, dass sich diese Namen alle den selben Platz teilen ? Wenn dem so ist, wie sind denn dann die Größenordnungen? Es wäre wirklich interessant zu erfahren, wieviele Kinder laut Statistik nun Ansgar oder Bo genannt wurden.
Hallo!
Wie lange gibt es wohl noch Jonas und Niklas unter den ersten 10?Kann sich das auch schlagartig ändern?
Wenn z. B. eine lächerliche Filmfigur in einem erfolgreichen Film Jonas heißen sollte, könnte ich mir vorstellen, dass der Name danach nicht mehr so häufig vergeben wird. Ähnliches gilt bei negativen Schlagzeilen mit einem bestimmten Namen.
Wenn dein Englisch gut ist, dann gehe zu dieser Website: http://www.stanford.edu/~glemens/ und lies‘ das paper „How Adoption Speed Affects the Abandonment of Cultural Tastes“ (by Jonah Berger and Gael LeMens). Die beiden untersuchen die Adoption und Aufgabe von Vornamen in Frankreich und den USA. Ihr wichtigstes Ergebnis ist, daß Modenamen, die schneller aufsteigen, auch schneller fallen.
Bezogen auf Jonas und Niklas würde das heißen: Umso rasanter der Aufstieg dieser Namen war, desto rasanter wird wahrscheinlich auch ihr Abstieg sein.
Daniel
Hier habe ich vor einiger Zeit einige kritische Anmerkungen zu dieser Studie veröffentlicht: https://blog.beliebte-vornamen.de/2009/05/aufstieg-und-fall-von-modenamen
Finde die Seite ganz toll. Mich wundert nur das nirgends der Name Mohamed(Mohammed/Muhammed) auftaucht. Bin in engen Kontakt mit vielen Geburtsstationen in ganz Deutschland und es ist ein sehr häufiger vergebener Vorname. Nur nicht in der Statistik
😉
Danke für das Lob!
Der Namen Mohammed kommt sehr wohl in den Listen vor. Im Jahrgang 2008 z. B. auf Platz 97.
Es ist eine interessante Lesung, auffallend finde ich allerdings auch, dass häufige Vornamen großer Einwanderergruppen, insbes. aus dem türkischen und arabischen Raum auf den oberen Plätzen kaum vertreten sind, nicht mal in den Ballungsräumen wie Hamburg, Bremen und Berlin. In anderen Städten wie Brüssel oder Malmö liegt z.B. der Name „Mohammed“ in verschiedenen Schreibweisen ganz oben – gibt es dazu eine Erklärung?
Interessant auch, dass zahlreiche nordisch klingenden Namen vertreten sind, insbes. bei den Jungs. Einige Namen allerdings, wie etwa „Lasse“ oder auch „Mia“ sind dort zwar sehr häufig zu hören, sind allerdings keine „offiziellen“ Namen – d.h. Lasse heißt dort kein Mensch, sondern Lars, im alltäglichen Sprachgebrauch sagt man dann oft allerdings lieber Lasse. Genau so ist es mit Maria =Mia, Bo=Bosse, Karl=Kalle, Elisabeth=Bettan usw.
Hallo!
Erst einmal ein dickes Lob für die Seite und Hut ab für so viel Arbeit.
Habe eine Frage:
Wenn ein Name in der Liste 0,88% oft vorkommt heisst es dann, dass von 100 Kindern knapp 1 Kind diesen Namen trägt?
Danke für die Info….
Gruß Sarah
Ja, das ist so richtig gerechnet. Anders ausgedrückt: Von 10.000 Kindern tragen 88 diesen Namen.
Sehr geehrter Herr Bielefeld,
fast 600 Vornamen im 2010-Jahrzehnt, Wahnsinn! Was bedeutet es denn, wenn z.B. Charlotte auf Platz 25 oder eine Flora auf Platz 320 steht? Wieviele Kinder wurden denn Charlotte oder Flora genannt? Gibt es nicht nur die Rangliste, sondern auch eine abolute Häufigkeit?
Sie haben ja schon jede Menge Statistiken aufgelistet und fast alle Wünsche berücksichtigt. Gibt es auch eine Statistik, aus der man ersieht, wieviele lebende Personen im Jahr X den Vornamen Y tragen? Denn die vorliegende Liste bezieht sich ja auf die Geburten in diesem Jahr bzw. Jahrzent, nicht wahr?
Haben Sie eine Liste, in der die Vornamen nach Endungen sortiert sind? Also damit man z.B. alle weiblichen Vornamen, die auf -a, -ara, -ieke, -ine enden, auf einen Blick hat.
Danke und herzliche Grüße.
Ich bin dabei, die aktuelle Statistik mit prozentualen Angaben auszuarbeiten – erscheint demnächst! Weil die Statistik aufgrund einer Stichprobe von ca. 25 Prozent aller Geburten des Jahres erstellt wurde, kann man daraus nicht exakt auf die Anzahl der Namensträger schließen, sondern nur ungefähr.
Eine Namensliste, die nach Endungen sortiert ist: Gute Idee, werde ich mir mal vornehmen!
Hallo!
Ein wirklich tolle und sehr informative Seite. Vielen Dank!
Eine Frage hätte ich aber: sie schreiben, dass aus jeder Stadt ein Krankenhaus oder ein Standesamt berücksichtigt werden.
In Berlin gibt es nun sehr viele Krankenhäuser und in jedem Bezirk auch ein eigenes Standesamt. Nehmen Sie hier trotzdem nur ein Krankenhaus/Standesamt? Es würde die Statistik sicher stark verfälschen, denn ich bin mir sicher, dass die Ergebnisse aus Marzahn-Hellersdorf sich völlig von denen aus Steglitz-Zehlendorf unterscheiden.
Vielen Dank schon einmal für die Antwort,
Bianca
Das ist ein Missverständnis. Aus großen Städten berücksichtige ich auch mehrere Krankenhäuser, so auch aus Berlin.
Hallo Knud
eine super schöne Seite, können Sie mir etwas Information zu dem Jungenname Tamilo in Deutschland sagen? ursprünglich ist er griechisch aber whl schon in Deutschland gelistet wenn auch sehr selten. Mich tät interessieren wie oft es den Name in Deutschland gibt nd in welchen Bundesländern. Ich habe nämlch meinen Sohn so genannt und mein Standesamt macht mir Probleme.
Ich hoffe Sie können mir helfen.
Vielen Dank
Letztes Jahr habe ich einen Tamilo in Sachsen und einen in Brandenburg gefunden. Der Name ist wirklich selten.
Hallo Knud!
Wäre es möglich für 2015 eine Liste aller vergebenen Mädchen- und Jungennamen zu veröffentlichen? So etwas gab es meines Wissens nach das letzte Mal im Jahr 2008 (Vornamen, die mindestens 3x vergeben wurden):
http://blog.beliebte-vornamen.de/2009/04/maedchennamen-2008/
http://blog.beliebte-vornamen.de/2009/04/jungennamen-2008-alles-muss-raus/
Das wäre großartig! 🙂
Vielen Dank für all die Mühe Jahr für Jahr.
Gute Idee, ich plane das ein!
Kann man eigentlich auch Namen vorschlagen, die nicht hier im Vornamens-Lexikon aufgeführt sind? Welche Kriterien muss ein Name erfüllen, damt er es in dieses Lexikon schafft? Ich konnte hier z. B. Nolwenn nicht finden. Nolwenn ist ein bretonischer Mädchen- bzw. Frauenname. Es gibt eien Sängerin namens Nolwenn Leroy, die 1982 geboren ist.
Ja, kann man vorschlagen. Am besten per E-Mail: kontakt@kbielefeld.de
Und möglichst mit einer seriösen Quellenangabe, das ist nämlich das entscheidende Kriterium!