Von Tileman Dothias Wiarda, 1799 (bearbeitet von Knud Bielefeld)
§ 3 Jeder Mensch muss notwendig einen Eigennamen haben, um ihn von seinen Nebenmenschen zu unterscheiden
Ein Name gibt die Merkmale einer Sache an und bezeichnet in gewöhnlicher Bedeutung die Art und das Geschlecht eines Dinges. In engerer Bedeutung aber unterscheidet ein Name ein einzelnes Ding, ein Individuum, von anderen Dingen. Einen solchen Namen in engerer Bedeutung nennt man einen eigenen oder eigentümlichen Namen. Gott hat keinen Eigennamen, weil er alleine ist, und keine Mehrheit in der Gottheit ist. Er bedarf also auch keines Eigennamens. Wenn aber Juden, Muslime und Christen den einen Gott Jehova, Elohim, Allvater, den Allmächtigen, den Allweisen usw. nennen, so sind dieses keine Eigennamen, sondern Beinamen, die von Wirkungen und Umständen hergenommen sind. Dagegen mussten die Götter der Heiden Eigennamen haben um sie von ihren Nebengöttern zu unterscheiden. Jupiter, Juno, Saturnus, Mars, Venus usw. sind Eigennamen der Götter. So muss auch unbedingt jeder Mensch einen Eigennamen haben um ihn von seinen Mitmenschen zu unterscheiden. Daher hebt schon die Urgeschichte des Menschengeschlechts mit den Namen des ersten geschaffenen Menschenpaars an. Die Bibel und der Koran haben Adam und Eva, die Zend-Avesta Meschia und Meschiane.