Berühmte Namensträger: Volker und Volkmar

Von Ernö und Renate Zeltner


Volker und Volkmar sind alte deutsche Vornamen, die in unserer Zeit wieder häufiger wurden; aus althochdeutsch folc »Kriegsschar, Volk« + heri »Heer« beziehungsweise man »bekannt, berühmt, angesehen«. Alle diese altdeutschen Namen suggerieren, dass ihre Träger etwas mit Kampf, Krieg, Kriegsscharen zu tun haben, also tapfer sein mussten.

Sicher können nicht alle Knaben und Männer namens Volker oder Volkmar diesem Anspruch gerecht werden. Einer, der seinem Namen alle Ehre gemacht hat, aber war Volker von Alzey; ein mutiger Draufgänger im Nibelungenlied. Er nahm an der sagenhaften Reise der Burgunderkönige gen Osten teil und ist in dem allgemeinen Gemetzel an Etzels Hof gefallen. Nachdem er selbst viele Hunnen ins Jenseits befördert hatte, starb er von Hildebrandts Schwert. Volker ist nicht nur als Kämpfer, sondern auch als »Spielmann von Alzey« in die blutige Geschichte von der Nibelungennot eingegangen.

Auch in der Heiligenlegende geht es beim Namen Volker keineswegs unblutig zu, denn im Jahr 1132 ist ein frommer Priester im Holsteinischen den Märtyrertod von der Hand der wilden und ungläubigen Obotriten gestorben. Dieses heiligen Volkers gedenkt die Kirche am 7. März.

Leider musste auch ein Mann namens Volkmar eines gewaltsamen Todes sterben, wurde aber dafür wie für seine Lebensleistung mit der Seligsprechung belohnt. Im 12. und 13. Jahrhundert hatten sich im Orden des heiligen Benedikt allerlei Unsitten eingeschlichen. Auch im Kloster Niederaltaich, dessen Abt Volkmar geworden war, gab es viele Ordensbrüder, die ihre Tage statt mit Gebet, Nachtwachen und Arbeit mit Essen, Trinken und allerlei unfrommem Tun verbrachten. Volkmar zog die Zügel im Sinne des Ordensgründers wieder fester an und führte dessen Regeln erneut in den Klosteralltag ein; dabei war er selbst ein leuchtendes Vorbild. Doch Völlerei und Müßigkeit hatten manche Brüder so verdorben, dass er sie nicht auf den Pfad der klösterlichen Zucht zurückführen konnte. Vielmehr lauerten die Sünder ihm an der Donau auf und töteten ihn mit ihren Pfeilen, als er gerade in einer Fähre übersetzen wollte. Des seligen Volkmar – zur Heiligsprechung hat es in den seither verflossenen siebenhundert Jahren noch nicht gereicht – wird am 9. Mai gedacht.