Berühmte Namensträger: Sabine

Von Ernö und Renate Zeltner


Der Name Sabrina hat mit den Sabinerinnen nichts zu tun, sondern geht auf eine Quellnymphe der englischen Sage zurück.

Weder von diversen Schauspielerinnen dieses Namens (unter anderem Sabine Sinjen, Sabine Bethmann) noch von selbstgefälligen Fernsehmoderatorinnen soll hier die Rede sein, sondern von einer Heiligen, der das Abendland eine wunderschöne frühchristliche Kirche auf dem Aventin in Rom (425 – 132) verdankt. Die Römerin Sabina hat sich deshalb die Aufnahme in die Schar der Heiligen verdient, weil sie zu einer Zeit, da dies besonders gefährlich war, in Rom ihren christlichen Glauben bekannt hat. Ihre syrische Sklavin Serapia, der ebenfalls der Heiligenschein verliehen wurde, hatte die verwöhnte Aristokratin bekehrt. Beide starben im 2. Jahrhundert den Märtyrertod. Ihr Namensfest wird am 29. August gefeiert.

Angefangen hat die Geschichte des Namens Sabine aber damit, dass es im sagenhaften alten Rom zwar viele tapfere Männer, aber leider keine Frauen gab. Da alles Werben in den Städten der näheren Umgebung erfolglos blieb, verfielen die Römer auf eine List, denn sie brauchten nun einmal Frauen, um dem Gemeinwesen, das ihnen vorschwebte, von Anfang an den richtigen Schwung zu geben. Schließlich sollte ja in absehbarer Zeit eine Stadt, ein Stadtstaat, ein Weltreich daraus werden. Und auch sonst ging ohne Frauen nichts, niemand hütete das Herdfeuer, das Bett, kümmerte sich um Tunika und Uniform.

Aber da waren doch die Sabiner nebenan, die ihnen zwar ihre berühmt schönen Töchter verweigert hatten, aber einer Einladung zum Gastmahl bestimmt nicht widerstehen würden. Und tatsächlich – die Sabiner kamen und mit ihnen die Sabinerinnen. Alles weitere spielte sich genau so ab, dass die Dramatiker späterer Jahrhunderte daraus Komödien stricken konnten. Die Männer ließen sich volllaufen, um die Römer zu schädigen; diese packten sich die heiratsfähigen Frauen und Mädchen und jagten die Sabiner davon. Jetzt gab es also Frauen in Rom, und die brachten es fertig, den sofort ausbrechenden Krieg und Rachefeldzug der sabinischen Männer zu stoppen und diese zum Friedensschluss zu nötigen. So manche Sabinerin hatte nämlich längst Feuer für ihren Römer gefangen und war über ein bisschen Abwechslung sogar froh. Man kam zu mehr Frieden und Lustgewinn und konnte zugleich den weltgeschichtlichen Notwendigkeiten Genüge tun. Das Römische Reich bekam seine Urmütter und so manches Frauenzimmer unserer Zeit einen hübschen Namen.