Unisexnamen – beliebte geschlechtsneutrale Vornamen

Unisex © Karin & Uwe Annas - Fotolia.com
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Es ist gar nicht so einfach, die beliebtesten Unisexnamen herauszusuchen, weil es alles andere als selbstverständlich ist, diese zu definieren. So gibt es einige sehr populäre Vornamen, die theoretisch geschlechtsneutral sind, praktisch aber reine Jungennamen (zum Beispiel Jonte) oder reine Mädchennamen (zum Beispiel Elisa). Weil Elisa in der Bibel als männlicher Vorname erwähnt wird, dürfte man seinen Sohn in Deutschland so nennen. Tatsächlich ist nicht bekannt, dass das jemals vorgekommen ist. Elisa ist somit nur theoretisch ein Unisexname. Für die folgende Hitliste der beliebtesten Unisexnamen haben wir nur diejenigen Vornamen ausgesucht, die mit einem signifikanten Anteil an Kinder mit dem anderen Geschlecht vergeben wurden und somit nicht nur theoretisch geschlechtsneutral sind.

Hitliste der beliebtesten Unisexnamen

  1. Luca
  2. Mika
  3. Toni
  4. Jona
  5. Lian
  6. Luka
  7. Charlie
  8. Rayan
  9. Robin
  10. Elia
  11. Lou
  12. Alex
  13. Nika
  14. Ada
  15. Amar
  16. Arya
  17. Ilay
  18. Isa
  19. Janne
  20. Nikita

Ausgewertet von Knud Bielefeld anhand einer repräsentativen Stichprobe aus Deutschlands Geburtsmeldungen des Geburtsjahrgangs 2023.

Vornamen, die für Mädchen und Jungen zulässig sind

In Deutschland waren lange Zeit Unisexnamen nur zusammen mit einem weiteren Vornamen möglich. Aus diesem Vornamen musste das Geschlecht des Kindes eindeutig hervorgehen. Dafür gibt es aber keine gesetzliche Grundlage. Ein eindeutig männlicher Vorname für ein Mädchen beziehungsweise ein eindeutig weiblicher Vorname für einen Jungen würde allerdings das Kindeswohl beeinträchtigen und wäre somit abzulehnen.

Nicht zuletzt wegen der bisherigen Auslegung der Vorschriften sind Unisexnamen in Deutschland die Ausnahme. Viele geschlechtsneutrale Vornamen stammen aus dem friesischen Namensvorrat, denn viele friesische Vornamen sind als Kurzformen zweigliedriger germanischer Namen entstanden. Oft bezieht sich dieselbe Kurzform sowohl auf einen oder mehrere weibliche als auch männliche Namen. Ein weiterer Grund, warum es Unisexnamen gibt: Ein Name kommt in verschiedenen Kulturen oder Sprachen vor, wobei der Hintergrund des Namens dabei völlig unterschiedlich ist und auch die Bedeutung eine ganz andere sein kann. So kann es sich natürlich einerseits um einen männlichen, andererseits um einen weiblichen Vornamen handeln.

Liste einiger Unisex-Vornamen

Cato
Weiblicher Vorname als niederländische Kurzform von Katharina; männlicher lateinischer Vorname ursprünglich ein römischer Beiname.
Curly
Englischer Unisex-Name.
Dakota
In den USA sehr beliebt. Ursprünglich der Name Volkes der amerikanischen Ureinwohner.
Elisa
Einerseits als weiblicher Vorname die Kurzform von Elisabeth. Andererseits ein männlicher Vorname aus der Bibel.
Frana
Tschechische Koseform von František / Franz und Františka / Franziska.
Friis
Skandinavisch.
Ike
Kurzform von Isaak; auch ein friesischer männlicher Vorname unbekannter Herkunft.
Isa
In diversen europäischen Ländern als weiblicher und in der Türkei als männlicher Vorname gebräuchlich.
Joyce
Englisch / spanisch. Meistens weiblicher, aber auch männlicher Vorname, abgeleitet vom kelitischen Männernamen Jodokus.
Jule
In Deutschland meist weiblich.
Jules
Französische Form von Julius, seltener auch als weiblicher Vorname gebräuchlich.
Kaya
In Deutschland als weiblicher und in der Türkei als männlicher Vorname gebräuchlich.
Luca
In Deutschland meist männlich.
Luan
Zusammenziehung von Lou und Ann (dann weiblich) oder albanischer männlicher Vorname.
Mika
In Deutschland meist männlich.
Nevin
Ein türkischer Mädchenname und ein englischer Jungenname.
Uli / Ulli
Kurzformen von Ulrich und Ulrike.
Robin
In Deutschland meist männlich.
Sanja
Russisch, Kurzform diverser Namen, zum Beispiel Alexandra.
Sascha
Russische Koseform von Alexander und Alexandra.
Yannie
Stammt von den Ureinwohnern Südafrikas.
Ori
Hebräisch. Bedeutung: „mein Licht“.

Lenski Elia Charlie Nomme Eske Karli Jun Nikita Senel Alexis Eike Jascha Niccel Alison Kay Elin Keke Nicki Andree Edi Nicky Sidney Auguste Folke Kersten Nicol Sina Kim Nicola Azar Kiran Nikola Amber Gabriele Berna Nahid Surinder Tjorven Gerrit Lei Tomke Bente Heilwig Leslie Toni Hope Chen Helge Laurence Olly Chris Iman Loris Ingar Maxime Patrice Connie Isa Malin Vivien Conny Janne Michal Kari Randy Randi Vivian Carol Jean Melek Renee Winnie Dany Jin Noa Janmar Michele Summer Winny Deniz Jirka Marlin Sunny Dilan Joan Ying Jona Marian Semsi Yu Dominique Joy Maris Sandy Daniele Jamie Durdu Juni Sati Riley Elvin Lovis Kaja Stevie

Ida und Merle sind jetzt auch in Husum Mädchennamen

Zwei der zur Zeit häufigsten weiblichen Babynamen wurde in Husum die Anerkennung verwehrt. Da Ida und Merle geschlechtsneutral seien, müsse jeweils ein weiterer Vorname hinzugefügt werden. Eine Nachfrage eines NDR-Fernsehteams bei der Gesellschaft für deutsche Sprache sorgte für Aufklärung. Demnach sind Ida und Merle zwar in einigen Ländern männliche Namen, in Deutschland aber bevorzugt weibliche Vornamen.

96 Gedanken zu „Unisexnamen – beliebte geschlechtsneutrale Vornamen“

  1. Hallo Felicia Joana,

    bitte überdenke in späteren Jahren nochmals deine Namensfavouriten, ich glaube kaum einer kann diese Namen auf Anhieb richtig schreiben. Das würde deinem Nachwuchs wenn sie aus dem Kindergarten entwachsen sind gehörig auf die Nerven gehen. Wählt einen Namen der nicht nur im Kindesalter süß klingt sondern auch im Erwachsenenalter nicht lächerlich wirkt. Sina-Marie ist doch okay, wirst Du nach der Pubertät schon merken, dass es halb so schlimm ist. Mein Mädchen bekommt als Drittnamen Luan, da dies auch der asiatische Nachname meiner Frau ist. Der Rufname wird ganz klassisch weiblich sein.

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  2. Ich heiße auch Jamie-Lee, aber mit dem Unterschied dass meine Eltern mir noch den „schönen“(ironisch gemeint) dritt Namen „Tanja“ gegeben haben… Da frag ich mich auch jeden Tag, ob das wirklich sein musste…

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  3. Ich z.B. heiße Taylor-Rose und bin mehr als zufrieden mit meinem Namen ^^
    Mein großer Bruder heißt widerrum Florian-Lukas und mag seinen Zweitnamen überhaupt nicht ;P und der jüngste in der Familie heißt Tim-Luka und liebt seinen Namen genauso wie er meinen Liebt^^ er nennt mich immer TayTay und weckt mich morgends total süß *-* aber ich schweife ab ^^“ sorry :3
    Ich find auch den Namen Jade sehr schön und Sina-Marie find ich auch sehr schön^^

    Lg Taylor

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  4. also ich habe zwei doppelnamen und bin mittlerweile sehr zufrieden damit (Theresa-Lucia Anna-Maria). ich werde übrigens nur mit theresa gerufen. auch meinen kindern möchte ich doppel- oder zumindest zweit und/oder drittnamen geben. für meine tochter zum beispiel Lauren Susanne und dann der name der mutter des vaters der kleinen (versteht das so jeder?)

    und um einen kommentar von weiter oben aufzugreifen, ein unisex-name/doppelname/zweitname/drittname hat absolut nichts mit bildung zu tun, sondern mit gefallen, ästhetik und meist auch mit der liebe zu eltern/großeltern oder anderen verwandten oder wichtigen bezugspersonen

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  5. Ich finde Doppelnamen auch schön, aber man sollte sich überlegen, diese ohne Bindestrich zu schreiben. So kann man dann mit dem selbst gewählten Rufnamen (solange es einer der Geburtsnamen ist) unterschreiben und muss nicht das volle Programm auf eine kleine Linie quetschen. Außerdem sollte es auch mit dem Nachnamen noch einen guten Klang haben. Also keine doppelten langen Vornamen mit Bindestrich und dann noch ein langer Nachname…..
    Meine Tochter hat übrigens auch einen Doppelnamen ohne Bindestrich. Der Erste dürfte eigentlich nicht (passiert gelegentlich)falsch ausgesprochen werden, wird aber ständig falsch geschrieben, da wir uns nicht für die geläufige französische Form entschieden haben (Clare – wird ständig mit „i“ geschrieben), der Zweite Name ist irisch, und wir haben uns eben auch für eine der irischen Schreibweisen entschieden, wodurch der Name dann doch immer erst „deutsch“ – wie gelesen – ausgesprochen wird (Aislinn). Ist aber kein Problem, wenn man dann mal die Herkunft und Aussprache des Namens erläutert. Wichtig war uns die Bedeutung des Namens und dass es mit dem Nachnamen (in unserem Fall englischer Herkunft) nicht einfach plump klingt. Also immer komplett laut aussprechen, bevor man sich entscheidet und vielleicht mehrere Varianten ausprobieren…..

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  6. Als Kind empfand ich meinen Vornamen einfach nur „doof“ und habe fremden Menschen gegenüber immer einen anderen Mädchennamen angegeben, wenn ich gefragt wurde, wie ich heiße. Heute als erwachsene Frau finde ich Chris richtig Klasse. Gibt’s nicht all zu oft, dass Frauen einfach nur Chris heißen. An die männliche Anrede in Schreiben/E-Mails von Firmen, Ämtern und dergl. habe ich mich längst gewöhnt. Richtig lustig wird’s dann, wenn lästige Telefon-Umfrage-Callcenter-Mitarbeiter dann meinen Mann Chris sprechen wollen…

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  7. Ida kein weiblicher Vorname in Husum? Meine Großtante Ida lacht die Husumer aus. Ein alter europäischer Name wird nicht erkannt – die Nordlichter saufen wohl zuviel!

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  8. Also meine Tochter heißt Stevie und wird immer gleich als Junge angesehen
    Anscheind kennen die Leute nur Stevie wonder und haben noch nie in ihren leben Fleetwood mac gehört 😀

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  9. Ich finde die Namen am schönsten, die man auch im Erwachsenenalter mit Stolz tragen kann und für die man sich nicht schämen muss, weil die Eltern einer Moderscheinung augesessen sind. Einfach, kurz und bündig und nicht geschlechtsneutral, da kein Elternteil wess, ob das liebe Kind das im Erwachsenealter auch so sieht. Max, Felix, Harald, Michael, Andreas, Gerhard, Jürgen, Konrad, Beate, Chrstina, Madeleine, Patricia, Michaela, Barbara, Astrid, Antje, meinetwegen auch Jane oder Jeannette. Aber hier werden irgendwelche Silbenkombinationen zu Namen erfunden, die mich lauthald auflachen lassen.

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  10. In der Rubrik „Der Vorname Jean als Babyname“ schreiben Sie, Herr Bielefeld, dass dieser grundsätzlich ein Unisexname sei. Das stimmt so aber nicht. Der französische Jean (Johannes) und die englische Jean (Johanna) sind zwei verschiedene Namen aus zwei verschiedenen Sprachen mit völlig unterschiedlicher Aussprache, nur dass die Schreibung identisch ist. In beiden Sprachen gibt es jeweils eine andersgeschlechtliche Form. Im Französischen Jeanne und im Englischen John. Sollte das nicht nicht geändert werden?

    Jean Wegner

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    • Mit der unterschiedlichen Herkunft der männlichen und der weiblichen Form haben Sie einen wichtigen Aspekt angesprochen. Allerdings spielt die Aussprache bei der Eintragung eines Vornamens keine Rolle. Es ist ja gar nicht verbindlich, den Jungennamen französisch und den Mädchennamen englisch auszusprechen – das kann man machen wie man will. Darum möchte ich meine Einstufung von Jean als „geschlechtsneutral“ beibehalten.

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