Liste vorgeschriebener jüdischer Vornamen von 1938

Im August 1938 wurde in Deutschland angeordnet, dass Juden ihren Kindern ausschließlich Vornamen von der unten aufgeführten Liste geben durften. Allen Anderen waren diese Namen wiederum verboten. Juden mit Vornamen, die nicht auf der Liste stehen, wurden dazu gezwungen, als zweiten Vornamen Israel beziehungsweise Sara zu führen.

Bei dieser Liste handelt es sich aber keineswegs um typische oder populäre Namen in der damaligen jüdischen Bevölkerung in Deutschland (siehe „Antisemitische Namenspolitik im dritten Reich“). Vielmehr wurden von den Verfassern bewusst besonders fremdartige Namen ausgewählt, die oft wegen ihres Klangs oder ihrer Bedeutung einen diskriminierenden Charakter hatten.

Verzeichnis der jüdischen Vornamen

[Anlage zum Runderlaß des Reichsminister des Inneren vom 18. August 1938 (I d 42 X/38-5501 b), veröffentlicht im Ministerial-Blatt des Reichs- und Preußischen Ministeriums des Inneren, Nummer 35 vom 24. August 1938. Transkribiert von Christof Rolker, Konstanz.]

a) Männliche Vornamen

Abel, Abieser, Abimelech, Abner, Absalom, Ahab, Ahasja, Ahasver, Akiba, Amon, Anschel, Aron, Asahel, Asaria, Ascher, Asriel, Assur, Athalja, Awigdor, Awrum;
Bachja, Barak, Baruch, Benaja, Berek, Berl, Boas, Bud;
Chaggai, Chai, Chajin, Chamor, Chananja, Chanoch, Chaskel, Chawa, Chiel;
Dan, Denny;
Efim, Efraim, Ehud, Eisig, Eli, Elias, Elihu, Eliser, Eljakim, Elkan, Enoch, Esau, Esra, Ezechiel;
Faleg, Feibisch, Feirel, Feitel, Feiwel, Feleg;
Gad, Gdaleo, Gedalja, Gerson, Gideon;
Habakuk, Hagai, Hemor, Henoch, Herodes, Hesekiel, Hillel, Hiob, Hosea;
Isaac, Isai, Isachar, Isboseth, Isidor, Ismael, Israel, Itzig;
Jachiel, Jasse, Jakar, Jakusiel, Jecheskel, Jechiel, Jehu, Jehuda, Jehusiel, Jeremia, Jerobeam, Jesaja, Jethro, Jistach, Jizack, Joab, Jochanan, Joel, Jomteb, Jona, Jonathan, Josia, Juda;
Kainan, Kaiphas, Kaleb, Korach;
Laban, Lazarus, Leew, Leiser, Levi, Lewek, Lot, Lupu;
Machol, Maim, Malchisua, Maleachi, Manasse, Mardochai, Mechel, Menachem, Moab, Mochain, Mordeschai, Mosche, Moses;
Nachschon, Nachum, Naftali, Nathan, Naum, Nazary, Nehab, Nehemia, Nissim, Noa, Nochem;
Obadja, Orew, Oscher, Osias;
Peisach, Pinchas, Pinkus;
Rachmiel, Ruben;
Sabbatai, Sacher, Sallum, Sally, Salo, Salomon, Salusch, Samaja, Sami, Samuel, Sandel, Saudik, Saul, Schalom, Schaul, Schinul, Schmul, Schneur, Schoachana, Scholem, Sebulon, Semi, Sered, Sichem, Sirach, Simson;
Teit, Tewele;
Uri, Uria, Uriel;
Zadek, Zedekia, Zephania, Zeruja, Zewi.

b) Weibliche Vornamen

Abigail;
Baschewa, Beile, Bela, Bescha, Bihri, Bilha, Breine, Briewe, Brocha;
Chana, Chawa, Cheiche, Cheile, Chinke;
Deiche, Dewaara, Driesel;
Egele;
Faugel, Feigle, Feile, Fradchen, Fradel, Frommet;
Geilchen, Gelea, Ginendel, Gittel, Gole;
Hadasse, Hale, Hannacha, Hitzel;
Jachet, Jachewad, Jedidja, Jente, Jezabel, Judis, Jyske, Jyttel;
Keile, Kreindel;
Lana, Leie, Libsche, Libe, Liwie;
Machle, Mathel, Milkele, Mindel;
Nacha, Nachme;
Peirche, Peßchen, Pesse, Pessel, Pirle;
Rachel, Rause, Rebekka, Rechel, Reha, Reichel, Reisel, Reitzge, Reitzsche, Riwki;
Sara, Scharne, Scheindel, Scheine, Schewa, Schlämche, Semche, Simche, Slowe, Sprinze;
Tana, Telze, Tirze, Treibel;
Zerel, Zilla, Zimle, Zine, Zipora, Zirel, Zorthel.

52 Gedanken zu „Liste vorgeschriebener jüdischer Vornamen von 1938“

  1. Schon eigenartig, dass nicht-jüdische Namen wie „Isidor“ oder „Sprinze“ aufgenommen wurden in die Liste, andererseits aber hebräische wie Abraham, David, Josef, Johann oder Elisabeth weggelassen wurden, wohl weil sie viel zu populär waren (vgl. Josef Goebbels) …

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  2. ich würde gerne was dazu sagen meine uhr oma großtante groß onkel groß cosin uhr opa von denen die neffen nichten freude bekannte sind alles in ausschwitz bergenpels theresien stat rapensbrück mauthausen usw fhergasst worden diese lisste ist eine bleidigung für uns und das ins internet zu stellen ist einfach unfär meine groß mutter die russischen ursprungs ist hat ihre jugen in deutschland in berlin verbracht sie und ihre schwester sind die einzigen überlebenden von 11 geschwister und uíhren eltern sie hatten das glück das sie zu dem zeitpunkt alls die ganze familie abtransbortirt woren sind sie in der schweiz bei einem onkel waren warum es nur die 2 wharen weis meine oma nicht sie hat dies leider schon lange fergessen meine oma ist jetz 86 auf den tag genau 70 jhare elter als ich und sie hatt mier alles erzät von unsherer famnilije . meine uhr oma war eine begeisterte kunstsammlerin und mein uhr opa pelzfaprikabnt schneider und goldschmit meine uhr oma war ärtztin ihre praxsis ist zugespert worden und mein uhropa wurde eteignet und jetz was is jetz in deutschlan zm glück lebe ich nicht dort alleine wie ville neonatzis gibt und dan ziht ihr über unsere nahmen her von wegen sie sind schirch und so weiter nein das is echt eine frechheit das ihr euch nicht schemt

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    • Eine Ähnliche Geschichte von früher kann ich auch erzählen, was mir aber mehr Sorgen breitet ist, dass Deutschland wieder und wieder in die alten Muster verfällt… Solche Äußerungen und Kommentare die manche hier von sich geben sind erst der Anfang, man kann darüber weg sehen/hören. Aber wenn gegen dich und deine ganze Familie ein politisch motivierter Prozeß geführt wird und du selbst und deine Angehörigen Tag für Tag enteignet werden, da machst du dir Gedanken über deine Zukunft hier in Deutschland… Angsteinflösend

  3. Eine Ähnliche Geschichte von früher kann ich auch erzählen, was mir aber mehr Sorgen breitet ist, dass Deutschland wieder und wieder in die alten Muster verfällt… Solche Äußerungen und Kommentare die manche hier von sich geben sind erst der Anfang, man kann darüber weg sehen/hören.

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    Deutschland fällt in alte Muster ? Das kann ich nicht wirklich nachvollziehen.

    Antisemitismus ist keine Einbahnstraße,solange man das nicht versteht wird es immer wieder Antisemitismus geben.

    Der Auslöser sind die obersten 10.000 einer jeden Nation/Rasse/Glaubensgruppe.

    Solange diese Schindluder treiben und dem normalen Bürger den Boden unter den Füssen wegreissen wird es Fremdenhass/Religionsprobleme geben.

    Aktuell wird Europa und besonders Deutschland in die Krise getrieben.

    Es gibt zwar viele reiche Menschen in Deutschland,die Mittelschicht wurde aber grösstenteils plattgemacht,und die untere Einkommensstufe wird durch die aktuelle Politik radikalisiert und an die Wand gedrückt.

    Solange man das nicht erkennt braucht man sich über Antisemitimus + Fremdenhass nich wundern.

    Die meisten Deutschen haben zudem Angst überhaupt mit einem Juden bzw. Nachfahren von Juden offen zu sprechen,den bei vielen Gegebenheiten endete eine ehrlich angefangene Diskussion mit einer Antisemitismuskeule.

    Man erkennt es ja auch hier an den Kommentaren,da wird Neugier nach Jüdischen Namen(die teilweise sehr schön sind)auch schon wieder abgewürgt weil latent Antisemitismus unterstellt wird.

    Solange eine ehrliche und offene Diskussion nicht möglich ist braucht man sich über einen schleichenden Antisemitismus nicht wundern,denn dies ist eine logische Entwicklung.

    Diese Tatsache + das Deutschland/Europa vielen echten Antisemiten Haus und Tor öffnet(durch die aktuelle lasche Asylpolitik)sehe ich auch als Gefahr an.

    Aber oben genannter Punkte liessen sich wenn beide Seiten Vorurteilsfrei auseinandersetzen schnell aus der Welt schaffen.

    Ich zum Beispiel hänge zwischen den Stühlen und weiss gar nicht wie ich mich verhalten soll,ich habe viele Fragen zum Judentum,kann mich aber frustrierenderweise nirgendwo wirklich hinwenden.

    Meine Oma war Halbe Jüdin,sie entkam dem Holocaust weil sie damals einen Regimetreuen Mann Heiratete,und ihre Eltern Anfang der 1920er Jahre zum Christlichen Glauben konvertierten.(von daher wird sie wahrscheinlich für viele als Verräter des Judentum darstehen weil sie ihre eigene Haut rettete ??).

    Wie es ist als Sch**** J**e beschimpft zu werden habe ich auch am eigenen Leibe gespürt.

    Da ich aus Medizinischen Gründen beschnitten war brachte dies in der Schule früher einige Probleme mit sich.

    Denn altbekannte Gruppierungen fragten mich ob ich Moslem bin(weil ich beschnitten bin),als ich dies verneinte wurde ich direkt als Sch**** J**e betitelt !!

    Als Kind/Jugendlicher war dies für mich schwer nachzuvollziehen und zu verstehen.

    Wenn ich mit Juden dieses Thema angeschnitten habe, und auf ein bissl Selbstreflektion hingewiesen habe wurde zwar nichts abfälliges gesagt,aber man spürt förmlich wie man von manchen Kollegen in die Antisemitenschublade geschoben wurde.

    Ja was bin ich denn nun ? Sch**** J**e wie die einen sagen,oder evtl. latenter Antisemit weil mich der offene Umgang mit diesem Thema mich in diese Schublade steckt ??

    lg und seit nett und offen zueinander,sagt offen was euch stört,und akzeptiert auch mal Kritik von Menschen die in Deutschland potientell Judenfreundlich eingestellt sind.

    Ansonsten muss man wirklich Angst in Europa kriegen wenn immer um den heissen Brei herumgeredet wird 🙁

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    • Hallo, Du fragst, mit wem Du über Judentum sprechen kannst. Ich empfehle direkt an eine jüdische Gemeinde sich zu wenden. Am besten an eine liberale, wenn es so eine in Deiner Nähe gibt.
      Aber auch in größeren christlichen Gemeinden gibt es Menschen, mit denen man über Religionsfragen sprechen kann.
      In Hamburg, aber auch anderswo, gibt es eine Gesellschaft für Christlich-Jüdische-Zusammenarbeit, dort bist Du wahrscheinlich am Besten aufgehoben.
      Viel Erfolg, Du musst Deinen eigenen Weg finden!

    • Antisemitismus ist eine krankheit. Und diese krankheit ist nicht heilbar. Auch charakterschwaeche und bosheit sind unheilbar. Da muessen wir keine nen diskutieren.

  4. Ich mag hebräische Namen und viele Namen auf der Liste sind richtig schön und in den letzten Jahren auch sehr beliebt geworden.
    Aufgefallen ist mir, dass auf der Liste Noa statt Noah steht. Beide haben garnichts miteinander zu tun. Noa ist ein hebräischer Mädchenname und Noah (Noach gesprochen) ist ein Jungenname.

    Besonders schön finde ich:
    Aron, Elias, Jeremia(s), Jona(s), Jonathan, Josia(s), Levi, Nathan, Noah, Ruben, Samuel

    Abigail, Chana, Lana, Sara

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  5. Ach du lieber Himmel…
    Ich habe den Artikel aus echtem Interesse angeklickt, weil ich wissen wollte, was mit beleidigenden Namen gemeint war, die den Juden von den Nazis verordnet wurden. Auf dieser Liste fand ich viele Namen, die schräg klangen, und einige, die sehr beleidigend sind. Und darunter Namen, die ich für meinen Nachwuchs durchaus in Betracht ziehe. Dass ich mich tatsächlich fünf Sekunden lang fragte, ob es geschmacklos sein könnte, einen von den Namen dieser liste zu wählen, finde ich traurig. Dass aufgrund der Darstellung eines historischen Fakts einer dermassene Diskussion entstehen kann, erst recht. Und nun sei mal was gesagt: ich stamme von einer Familie ab, die den Holocaust nur überlebt hat, weil sie es auf wegen, über die anschließend nie wieder gesprochen wurde, schafften, erst den deutschen und anschließend den Russen (die waren nämlich auch nicht besonders zimperlich, so von wegen Fairness sei es mal gesagt) aus dem weg zu gehen, unter anderem mit drei kleinen Kindern an der Hand vier Nächte und Tage im Straßengraben. Ich bin ein bunter Mix aus russischen, deutschen und skandinavischen Genen und Traditionen, und das ganze auf Jiddisch verpackt – Sudetendeutsche, Nazikind und Juden-Hexe in einem. Ich glaube also mal, ich darf das sagen: Toleranz ist ein beschissener weg, ebenso wie political correctness. Beides betont und vertieft die Unterschiede, denn beides sagt: Hey, du bist anders. Ich darf das nur leider nicht laut sagen.
    Versucht es zur Abwechslung doch mal mit ein bisschen Akzeptanz und Freude an den Gemeinsamkeiten.
    Ich werde mir jetzt selbst erlauben, Eli und Ismael auf meine liste zu setzen und bedanke mich beim Einsteller dieses Artikels, war sehr interessant (vor allem, dass die Frauennamen im deutschen Sprachgebrauch echt entwürdigend waren, während die Männernamen schlicht fremdartig klingen mussten, finde ich faszinierend).

    Und euch anderen diskussionsfreudigen Menschen Sage ich: Shut up and think twice before mocking. This is history, not philosophy.

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  6. Unsere Kinder haben mit voller Absicht keine christlichen, juedischen oder mohammedanischen Namen bekommen, auch keine aus dem alten Testament der Christenbibel.
    Einfach aus dem Grund weil mein Ehepartner und ich keiner dieser Religionen jemals angehoert haben.
    Weil wir norwegischer Abstammung sind, haben unsere Kinder traditionelle altnorwegische Vornamen, naemlich Sighsten, Hallvardr und Amleth, bekommen.
    Wir schmuecken uns nicht mit fremden und unpassenden Federn.

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  7. Die meisten dieser Namen wurden nie von Juden eingesetzt. Einige scheinen nur einmal in der Bibel, und viele haben einen negativen Kontext. Wer würde ihr Kind Ijob nennen? Jezabel und Athalja waren böse Königinnen und Ahab und Abimelech bösen Könige.
    Ahasver ist der Name der Ewige Jude, und Chamor und Orew sind Esel und Krähe in Hebräisch. Ich bin mir sicher, dass Egele und Geilchen wurden für diese Liste erfunden. „Herodes“ und „Kajaphas“? Wer hat diese Liste zusammengestellt? Die Inquisition?

    Bitte entschuldigen Sie mein schlechtes Deutsch.

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  8. Wir haben derzeit eine sehr schlimme Situation weltweit

    Deutschland geht es gut aber nicht allen Deutschen geht es gut. Daher sind Parteien wie AFD oder front national in Frankreich sehr gefährlich

    die leute suchen sich nun andere Sündenböcke.
    Ich als Jude finde es bedenklich. Die rassistischen Parteien heutiger Zeit hetzen gegen Muslime und benutzen diese als Sündenböcke und befeuert wird alles noch durch unsere Medien, die zudem auch gegen Minderheiten hetzen

    Ich hoffe Geschichte wiederholt sich nicht !

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  9. AMON ist übrigens ein ägyptischer, arabischer Name der aber auch in nordischen Ländern beliebt ist

    AMON = ist hier einer der vielen namen, die von den nazis instrumentalisiert wurden. Auch diese haben nicht 100 prozentig geforscht, was Namen angingen

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  10. Nie wieder faschismus und niemals wieder Unrecht

    das sollte uns allen eine Warnung sein. Geschichte wiederholt sich Gott sei dank nicht aber denken sollten wir daran, wenn wir wieder mal Wahlen haben und daran denken braune rechtspopulisten zu wählen

    diese Liste der Vornamen hat keine 100prozentige Validität. Auch die Nazis haben Fehler gemacht. Hier finden sich einige wenige nordische Namen, die irrtümlich von ihnen für juden benutzt wurden

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