Kinder in Deutschland heißen immer extravaganter

Kinder in Deutschland heißen immer extravaganter – mit manchmal weit reichenden Folgen

Noch nie gab es so viele verschiedene Vornamen in Deutschland wie heute: Etwa 100 000 sind im Umlauf, schätzt die Gesellschaft für Deutsche Sprache in Wiesbaden. Und unter diesen Rufnamen sind immer mehr „Exoten“, berichtet die Zeitschrift ELTERN in der Ausgabe vom 15. August 2007.

Baby klettert © Denys Kurbatov - Fotolia.com
Foto: © Denys Kurbatov – Fotolia.com

Zwar nehmen Klassiker wie Anna oder Lukas nach wie vor die Spitzenpositionen in den Namen-Hitlisten ein, aber in jedem Kindergarten und jeder Schulkasse hört man mittlerweile seltene Vornamen. Bevor Eltern ihr Kind zum Beispiel Tarzan, Zwonimir oder Celina-Chayenne nennen, sollten sie jedoch über die möglichen Folgen für die Tochter oder den Sohn nachdenken. Der Berliner Soziologe Jürgen Gerhards: „Wenn wir einen Vornamen hören, verbinden wir mit ihm nicht nur das Geschlecht, sondern auch ein bestimmtes Alter, eine Region und die Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht.“

Bei Mandy oder Nancy denken Westdeutsche an den Osten, bei Leon und Maximilian Ostdeutsche an den Westen. Manche Namen wie Chantal oder Kevin assoziieren eher wenig gebildete Menschen. Darum kann es sein, dass junge Leute, die mit diesen Namen später auf Jobsuche gehen, Pech haben und bei Arbeitgebern auf Vorurteile stoßen.

Kinder selbst haben mit exotischen Vornamen übrigens keine Probleme: „Sie nehmen ihre Namen und die ihrer Freunde meist als gegeben hin und denken sich Abkürzungen aus, wenn es zu kompliziert wird“, sagt der Pädagoge Dr. Armin Krenz. Er habe es in seiner 30-jährigen Tätigkeit in Kindergärten und Schulen noch nie erlebt, dass Kinder wegen ihres Vornamens gehänselt wurden.

32 Gedanken zu „Kinder in Deutschland heißen immer extravaganter“

  1. Fürher konnte ich meinen Namen auch überhaupt nicht leiden, zumal meine Freunde mich alle „Asti“ genannte haben und wenn jemand Astrid sagte, dann waren es entweder Lehrer oder es gab Ärger zu Hause. außerdem wurde ich manchmal gehänselt (Arschtritt) aber mit steigendem Selbstbewusstsein habe ich dann stets gekontert – und die Lästereien waren auch eher die Ausnahme.

    Vor allem Menschen aus niedrigeren Bildungs-Schichten versuchen ihre Kinder mit besonderen Namen von der Masse abzugeben, und dabei stehen dann ihre TV-Helden als Vorbilder bereit. Nur haben die Chantal und die Charleeze und der Justin und Dustin von heute hunderte und tausende Namensvettern und die Namen werden statt Besonderheiten, zu Klischees. (Chantalismus)

    Ich möchte meinem Kind einmal auf keinen Fall mit einem Negativ-Klischee-Behafteten Namen die Zukunft verbauen. Das sollten vielleicht die Chantal-Mütter einmal bedenken.

    lg

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  2. Hallo ich bin eine Mutter von drei Kindern. Sie heißen Alexandros, Dafni Dorothea und Philippos
    Da sie aus Griechenland kommen ist es dort nicht selten ,aber hier in Deutschland. Sie werden aber hier nicht mehr geärgert.

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  3. Also solange man seinem Kind nicht abartige namen wie Adolf-Hitler, Cola oder andere namen gibt ist doch alles gut oder?

    Namen sind ein besonderes Geschenk der Eltern und sollte von keinem kritisiert werden (bis auf Ausnahmen)!!!
    Eltern haben es im Gefühl ob ihre Tochter eher eine Mia oder eine Monika wird oder ob der Sohn ein Max oder ein Johannis wird.
    Jeder hat seinen passenden namen zum Charakter und zum aussehen!
    Meine Eltern haben mich Vanessa genannt und ich bin meinen Eltern dankbar … meine kleinste Schwester (2J) heißt Shanti und sie ist wie ihr Name (Shanti = Frieden) sie liebt die Blumen und die Natur und ist so ein kleiner sonnen schein!

    Hinter den Namen die wir tragen steckt mehr als man denkt!
    Und man sollte andere namen nicht für schlecht oder komisch heißen bloß weil sie selten sind oder sich ungewöhnlich anhören! Wenn uns alle namen gefallen würden, würden wir ja nicht oder schwer den richtigen namen für unsere kinder raus finden oder?

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  4. Ich halte es eigentlich nur für nötig, dass ein Name gesellschaftsfähig ist, das man ihn im jeweiligen Sprachkreis schreiben und aussprechen kann ohne x-mal nachfragen zu müssen.

    Deswegen ist mir eine Lena oder eine Anna tausendmal lieber als diese ganzen ellenlangen Namen die keiner aussprechen kann(am besten noch mit -). Selbst wenn man aus einem anderen Land stammt kann man ja trotzdem einen Namen aussuchen, der dem Kind später keine Probleme verursacht.

    Das mit dem Hänseln stimmt übrigens teilweise. Kinder gewöhnen sich schnell an Namen(außer sie wurden der Kevinismus Gehirnwäsche unterzogen) sofern es eben gebräuchliche Namen sind. Spitznamen werden immer vergeben, bei jedem Name. Da kann der Name noch so „normal“ sein.

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  5. Hier klingen ja alle so, als seien Spitznamen das Schlimmste, was einem Kind passieren kann. Ich heiße Florentina und war mit den Spitznamen „Flo“, „Tina“, „Flori“ und „Flo Rida“ immer sehr zufrieden. Irgendwann habe ich darum gebeten nur noch „Flo“ oder bei meiner Familie auch „Tina“ genannt zu werden. Aber noch heute liebe ich insbesondere Flo: Kurz, cooler Klang und so schön burschikos. Klar gibt es Namen, für die man gehänselt werden könnte, aber seien wir doch ehrlich: Theoretisch möglich ist das bei jedem Namen, man sollte halt nur darauf achten, ob es noch liebevolles necken oder schon Mobbing ist, aber das ist für gewöhnlich recht offensichtlich. Und Spitznamen finde ich cool, für mich zeigen sie, dass einem eine Person wichtig ist.

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  6. Ich mische mich da auch mal mit ein. Mein voller Name ist Eren Ragna Torvarson Levi (komme aus Norwegen, daher das ganze Doppel-gemoppel)und ich hatte auch hier in Deutschland nie Probleme mit meinen durchaus außergewöhnlichen Namen, obwohl Eren eigentlich türkisch ist und nicht mal skandinavisch.
    Von freunden wurde ich meist nur Eren, von sehr engen Freunden oder meiner Familie Eri gerufen -also auch ein Spitzname, der mir null ausmacht. Ich finde es wirklich überhaupt nicht schlimm, wenn Kinder Spitznamen bekommen und ich habe auch noch nie mitbekommen, dass eines meiner Kinder wegen ihrer Namen gehänselt wurden, auch wenn sie keine „typischen“ Namen haben: Rúadhán (ein keltischer Name, der Rotschopf bedeutet und von einem alt-keltischen König stammt- meine Frau ist Schottin, sie hat den Namen „importiert“), Hafrún (ein skandinavischer Name),Iarven (ebenfalls skandinavisch)und Iyansa (gesprochen I-ensa mit Betonung auf I und fast schon „z“ statt s nach einem sehr kraftvollen „Ursprungslied“ einer unserer Lieblingsbands. Alle Namen, die wir vergeben haben, haben also eine Bedeutung und das war uns sehr wichtig. Ich glaube, sobald man selbst weiß, warum man den Namen gegeben hat und nicht einfach nur „auslost“ und dieses Wissen dann auch an sein Kind weitergibt, dann gibt es da keine Probleme.

    Viele Grüße,

    Eren

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  7. Ich weiß ja nciht welchen Osten die meinen, aber ich wohne in Thüringen und in meiner Grundschulklasse war ein Max.
    Dann kam ich auf ein Gymnasium mit zwei Maximilians in der eigenen Klasse, in den zwei Parallelklassen gab es auch noch drei maximilians.
    Einen Leon hab ich bisher nur unter Kindergartenkindern gesehen (4-5 Jahre alt, ich bin 17)
    Aber in meinem Alter ist in Ostdeutschland Max(imilian) ein Sammelbegriff.
    Egal ob Erfurt oder Jena, überall gibt es die. meistens eher auf den Gymnasien und Gesamtschulen.
    Im Fußballverein ist mindestens einer meistens (und wenn nicht das, dann garantiert ein Niklas oder Jonas)
    und im Thüringer Wald m Ski Verein haben wir 3 Max‘ die alle nciht bei mir auf der Schule sind. Und alle gleich alt wie ich.

    Wo ich immer diese Quelle her ist, in Ostdeutschland denkt man bestimmt nicht, das MAx ein Wessi Name ist.
    Leon kommt erst ab und zu in der jungen Generation auf, bei mir halt nicht.
    Aber beides keine wessi Namen….

    Jan und Sarah sind für mich Wessi Namen. So heißt hier niemand. Hier gibt es viele Annas, Lenas, Luises und Vanessas.
    Bei Jungs Max, Lukas, Moritz und Adrian.

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    • Guck mal an das Datum, wann sie das geschrieben hat, also sie 17 war und wann der Artikel hier gelistet wurde.

      Da haben wohl zu dem erscheinen des Artikels alle Maximilians schon gelebt, die sie heute kennt.

      Und mein Kommentar dazu: ich kenne keinen Maximilian, der echt so genannt wird. Alle die so heißen, werden doch eh nur Max oder Maxim genannt.

  8. Unsere Tochter ist eine Missy Mary-Joanna Ginnette und hat den dritten Nachnamen von ihrer Großmutter der eigentlich mit einem „n“ geschrieben gehört wäre ich nicht richtig gelegen und Daddy dachte mit zwei „nn“, so hätten wir meine Variante genommen. Leider war es aber schon amtlich festgehalten geworden und nicht mehr änderbar. Unsere Namen sind auch beide falsch in der Geburtsurkunde geschrieben worden: Bei mir ist es kein Doppelnamen und bei ihm haben sie einen Buchstaben falsch statt einem „e“ wurde ein „a“ was das heiraten blockierte bisher. Wäre EmJay ein Junge geworden so wäre sie ein Alonzo-Pharell den wir übrigens als erstes wie aus einem Mund heraus geschossen kam… Daddy meinte Alonzo und ich meinte Pharell. Wir sind eine Germericanische Familie (amerikanisch deutsch und sie bekam Daddys Family Nachnamen).

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