Häufige männliche Vornamen in Deutschland im Spätmittelalter
Namensformen und Varianten mit gemeinsamer Herkunft wurden zusammengefasst. Die jeweiligen Namensformen stehen in Klammern hinter dem geläufigsten Namen.
- Hans (Hanns, Hanß, Hannß, Hanncz, Hancz, Hannes, Hansman, Henselman, Henslein, Henßlein, Hanss, Hansz, Hanle, Henn, Hennsel, Hennslein, Hensell, Hennsel, Heslein, Henslin, Henßlin, Hennßlin, Hennslin, Hanßlein, Hensin, Hennlin)
- Kuntz (Cuncz, Kuncz, Kuncz, Cuntz, Cuntze, Kunczlein, Cuntzlein, Contzlin, Cuntzlin, Conlin, Cunlin, Conczlin, Conczin, Concz, Conncz, Conntz, Conz, Contz, Conntz, Kunrhadt, Cunrad, Cunrat, Cunradt, Conrad, Conrade, Cunradus, Conrat, Conrle)
- Heinz (Heintz, Heincz, Heintze, Haincz, Haeincz, Haintz, Haints, Hainncz, Hantz, Henntz, Heintzlin, Haintzlin, Henrich, Heynrich, Heinrich, Hainrich, Hanrich, Hainricis, Hein, Haini)
- Fritz (Friderich, Fridrich, Fridlein, Friedlein, Frietz, Fricz, Frytz, Fritze, Ffricz, Frics, Frix, Fridel)
- Jörg (Jorg, Jorgen, Jorge, Jerg, Georg)
- Peter (Petter, Petterlen, Peyr, Pett)
- Ulrich (Ullrich, Ullrych, Ulrych, Ul, Ullin, Ull, Ulle, Ullen, Ullein, Urrich)
- Claus (Klaus, Clauß, Clos, Clas, Klas, Clawß, Claws, Claslen, Claß, Cleuslin, Closlin, Klaß, Class, Klos, Nickel, Nickell, Nickles, Nicklas, Nicklaß, Niclas, Niclaß, Niclaus, Niclauß)
- Michel (Michell, Miche, Mychel, Mickel)
- Linhart (Lenhart, Lienhart, Lennhart, Linlein, Lenhartt, Lennhardt, Leonhart, Linhartt, Linhardt, Lynhart, Lynhardt, Lynhartt, Linhard)
- Herman (Hermon, Hermann, Hermo, Hermen, German)
- Jacob (Jackob, Jacopp, Jacobin)
- Endres (Enders, Enderes, Enderß, Endreß, Endereß, Ennders, Enndres, Enndris, Enderlin, Enderis, Andres, Enderlein, Enderlen, Endris, Enndreß)
- Martin (Mertin, Mertein, Merten, Marten, Mertten, Marte, Merte, Mertlin, Merthein, Mertlein, Marthes)
- Steffan (Steffen, Stepffan, Stephen, Steppfan, Steffann)
- Erhardt (Erhardt, Erhart , Erardt, Erharddt)
- Lorentz (Lorenntz, Laurencz, Laurentz, Lorencz, Lornencz, Lorncz)
- Paulus (Paul, Pauluß, Paulin, Paule, Pauls, Paulß, Pawll)
- Mathes (Mates, Mades, Madtes, Madthes, Mathews, Matheys, Mattehes, Matthes, Mathis, Matheß, Mathiß, Matthiß, Mathias, Matthis, Mathÿs, Mathes)
- Eberhart (Eberhardt, Eberardt, Eberhartt, Eberle, Eberlen, Eberlin, Eberlein, Ebberlein, Eberla, Berlein)
- Thomas (Thoman, Toman, Thomen, Tomen, Thoma, Thomo, Thomon)
- Caspar (Casper, Kasper)
- Wendel (Wenndel , Wendell)
- Bartholomeus (Bartholmes, Bartholome, Bartellmeß, Bartholomes, Bartholmeß, Barthelmus, Bartlmes, Bartelmes, Bertelmeß, Bartlmes, Parttelmes, Partelmeß, Bertholmes, Barthel, Bartlen, Bart
- Bernhard (Bernhart, Bernhardt, Bernnhart, Pernhardt, Pernhardt, Bernhardt, Bernhart, Bernhartt)
- Albrecht (Albrecht, Albretch, Abrecht)
- Wilhelm (Wilhalm, Wille, Wylhelm, Wilhem, Will, Willin)
- Ott (Ot, Ottel, Ottin)
- Berchtold (Bechtolt, Bechtol)
- Burckhart (Burckart, Burkart, Burkhart, Burk, Búrklin, Burcklin, Purckhart)
- Simon (Symon, Siman, Syman)
- Jobst (Job, Jobßlin)
- Marx
- Diether (Dieterich, Ditrich, Dietrich, Dieterlin, Diettrich, Dietz, Ditz, Dietzlin, Ditz, Ditzlin, Dyetz, Dytz, Dicz)
- Sebolt (Sebalt, Sebald, Sebatt, Sebbolt)
- Auberlin (Aulber , Auberli)
- Cristoff (Cristoffel, Cristoffell, Kristoff, Stoffel, Stoffelin, Stoppfflin)
- Sixt (Six, Syxt)
- Wolfgang (Wolffgang, Wolffganng, Wolfganng, Wollffgangk, Wolffgangk, Wolfganng)
- Johannes (Johans, Johann, Johan, Johanneß, Johanns)
- Ludwig (Ludwich, Ludwige)
- Sewolt
- Utz (Uz, Ucz)
- Wolff (Wolf, Wolfflin, Wölfflein, Wolffel, Wollff, Wolfflein)
- Veit (Veyt , Vit, Veytt, Veitt, Veyd)
- Cristan (Cristinan, Cristin, Cristman, Crista, Crist, Cristle, Krist)
- Jost (Jos)
- Sebastian (Sebastion, Sebestianus, Sewastian)
- Engelhart (Engelhart, Enngelhart, Engalhardt)
- Antoni (Anthonius, Anthenius, Anthoni)
- Gilg (Gilig, Gillg, Gilge, Jylge)
- Merckel (Mercklin, Merklin)
- Adam
- Bentz (Benlin)
- Jecklin (Jecklein, Jeck)
- Kilian (Killian, Kylian, Kylion)
- Craft (Crafft, Krafft)
- Seytz (Seytz, Seicz, Seycz, Seitz, Seyfridt, Sifridt)
- Balthasar (Balthasars, Baltasar, Balthassar, Balthaser, Baltsar, Baltsar )
- Jeronimus (Jheranimus, Jeremias)
- Frantz (Francken, Franck, Franciscus, Frank, Frencklein)
- Melchior (Melchor)
- Ewalt
- Philips (Phillips, Philipp, Philip)
- Georig (Georien)
- Lucz (Luczin, Lutzen, Lutzin, Lux)
- Ekarius (Eucharius, Eukarius, Ewkarius)
- Oswald (Oßwalt, Oßwald, Oswalt))
- Sigmund (Sygmund)
- Wernher (Wirnher, Wern, Wernlin, Wernlein)
- Alexander (Allexander, Allexannder, Sander)
- Bertholdt (Pertolt, Perttoldt, Perttolt)
- Gabriel (Gabriell)
- Bestlin (Best)
- Hug
- Lentz
- Lucas
- Seitz
- Walther (Walter, Waltter)
- Benedict (Benedickt, Benedick, Benedic)
- Eckhart (Eckart)
- Hartman (Hartmann, Haman)
- Karl (Karel, Karle, Karll)
- Augustin (Augustein)
- Blesy
- Gallus (Gall)
- Moritz (Mauricius)
- Reinhart (Rein, Reynnhart)
- Rudolf (Rudolff)
- Urban
- Urschel
- Alba
- Clewin
- Erasmus (Eraßmus)
- Felix
- Gut (Gutman)
- Honn (Honlin, Hönnlin)
- Max
- Pesolt (Pessolt)
- Ruprecht (Rueprecht)
- Schultheiß (Schulthen, Schultheß)
- Seyfrid (Sewfrid, Seuffridt)
- Vallentin
- Volckel (Wolckel)
- Wentzel
- Wernhart
- Wilbalt (Wilbolt)
- Zacharias (Zacharas)
Herkunft dieser Statistik
Die Studentin Sara L. Uckelman aus Amsterdam hat aus zahlreichen Dokumenten aus verschiedenen deutschen Städten die Vornamen ermittelt und gezählt. Bei den Dokumenten handelt es sich vor allem um Verzeichnisse von Steuerzahlern aus den Jahren 1411 bis 1497 (Spätmittelalter).
Knud Bielefeld (Autor von beliebte-Vornamen.de) hat diese Namenzählungen zusammengefasst und die nebenstehende Liste abgeleitet.
Bewertung
Aus wissenschaftlicher Sicht ist diese Liste unbrauchbar. Aus den sechs hier zusammengeführten Listen kann man keine Auflistung mit dem Anspruch „Die häufigsten männlichen Vornamen in Deutschland im Spätmittelalter“ vornehmen. Jeweils zwei Listen decken Teile des ostoberdeutschen, des westoberdeutschen und des niederdeutschen Sprachgebiets ab. Das große mitteldeutsche Sprachgebiet (damals noch weit über die Neisse hinausreichend) ist nicht einmal ansatzweise berücksichtigt.
Außerdem war das Deutsche zu dieser Zeit noch derart heterogen und nicht durch Massenmedien miteinander vernetzt, dass bestimmte Vornamentrends regional wirkten. Etwa der auf Platz 36 rangierende Vorname Auberlin – eine typisch schwäbische Variante des Vornamens Albercht, die in dieser Form nirgendwo anders Verwendung fand. Daneben gibt es weitere methodische Probleme. Einmal sind Voll- und Kurzformen in einen Topf geworfen (24 Bartholomäus – Bartel), ein anderes Mal getrennt (39 Wolfgang / 44 Wolf oder 54 Benz / 80 Benedict). Etymologisch nicht zusammengehörende Namen werden vermengt (61 Frank, Franz), andererseits Varianten eines Namens getrennt dargestellt (35 Sebolt, 42 Sewolt). Die (meist bairischen) Varianten des Siegfrieds wurden gar ganz zerfleddert: 58 Seitz/Siegfried u. Ä., 78 Seitz und 102 Seyfrid.
Ich finde die Namen eigentlich ganz cool…ich brauche ein paar mittelalterliche Namen für mein Buch das ich schreibe…:D
Das klingt gut, wird bestimmt ein tolles Buch. Oder ist, schließlich hast du es vor 2 Jahren geschrieben
Den Namen Michael gab es da noch gar nicht? 🙁
Cooooole Namen!
Viele sind auch heute noch beliebt. Zumindest in ähnlichen Formen. Philips Linhart(:
Mein Physiklehrer heißt Wolfgang xD!
Mein Sohn heisst Macchäus ?Ich wäre gespannt auf eine Quelle eurerseits ? Ich habe schon einiges rausgefunden, aber vielleicht kommt ja noch was Neues dazu 😀 Danke im Voraus mit lieben Grüssen aus Kärnten
Hallo Karin,
ich bin gespannt, was Du herausgefunden hast, denn ich kann zu dem Namen rein gar nichts finden. Nicht einmal bei den Mormonen sind nennenswerte Treffer zu finden (selbst Bartimeus hat dort deren 87,
Rubeus immerhin noch 4).
Auch eine gezielte Suche in verschiedenen Bibeln und Heiligenlexika bringt nix.
Man kann natürlich den Namen Matthäus flasch einscannen oder lesen, wenn eine Schrift mit besonders kurzen t’s vorliegt wird dann Macchäus draus.
Oder es ist eine Vermischung von Matthäus mit Zachäus oder Makkabäus (pure Spekulation).
Habe noch gefunden, dass Mach und Jach slawische Kurzformen für Matthäus und Johannes sind. Aber ein -äus an Kurzformen zu hängen, ist eher die ostfriesische Art, Namen zu bilden (kein Witz, Namen wie Annäus gab es im 19. Jahrhundert dort tatsächlich).
Bin gespannt, was Karin herausgefunden hat …
Hallo
Ich suche gerada einen namen als mittelalterdarsteller der zeitraum ist nicht so wichtig ,aber eher im hochmittelalter .
Hättet ihr ein paar vorschläge die ihr besonders gut findet?
Vielleicht hilft diese Seite weiter:
http://heraldry.sca.org/laurel/names/germ13.html
Ansonsten: Niebelungenlied, alte Ritteromane etc. lesen, oder in
http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Adelsgeschlecht
die Stammbäume nach interessanten Namen absuchen.
Wir müssen grad in der Schule Mittelalter spielen. Diese Liste hat mir beim Namen suchen voll geholfen
Euer BVBfan
Moin!
Schultheiß ist allerdings kein Name, sondern eine Amtsbezeichnung.
Genau! Das ist mir auch sofort aufgefallen. Ein Beruf, vergleichbar mit Bürgermeister (eines kleineren Ortes)
Mein Vater in ostfriesland geboren hieSs „Annäus“ für mich ein sehr schöner vorname.
Hey, geht es nur mir so, das ich die Namen verrückt finde?
Wie kann Mann/Frau nur so dumm sein und die Namen nicht alphanumerisch anordnen??
Weil die Namen nach Häufigkeit sortiert sind?
Könnt ihr mir helfen? Mein Urahne Jahrgang 1650 hatte den Namen Model.
Wie hat man noch dazu gesagt? Vielleicht Martin? Model ist bestimmt eine Abkürzung.
Model als Vorname erscheint mir auch ungewöhnlich. Kannst Du mal ein Bild einstellen, worauf man noch mehr dieser Schrift sieht?
Weiß nicht, ob diese Antwort noch ankommt, aber wenn Model richtig gelesen ist, kann es eine Form zum Heiligennamen Modestus sein. Bekannter Namensträger der Neuzeit ist der Komponist Modest Mussorgsky
… außerdem kann Model eine Koseform zu Namen mit dem Namenelement MUT (wie z.B. Hartmut) sein.