Ruth

Ruth ist ein geschlechtsneutraler Vorname, der aber fast ausschließlich als weiblicher Vorname gebräuchlich ist.

Häufigkeitsstatistik des Vornamens Ruth

Seit dem 16. Jahrhundert erfreute sich der Name großer Beliebtheit. Auch im 20. Jahrhundert, vor allem 1932 (Platz 7 der deutschen Vornamenstatistik), wurden viele Mädchen Ruth genannt. Der Mädchenname Ruth wurde in Deutschland seit 2010 mindestens 1.000 Mal als erster Vorname vergeben.

Herkunft und Bedeutung des Vornamens Ruth

Ruth ist ein biblischer Vorname hebräischer Herkunft. Die Bedeutung von Ruth ist unbekannt und umstritten. Eine Herleitung von רְעות rəʿūt („Freundin“ oder „Gefährtin“) ist zwar angesichts der Biblischen Geschichte naheliegend, wird jedoch von Sprachwissenschaftlern abgelehnt, da es gegen die semitischen Lautgesetze verstößt – dass ein westsemitisches Wort den Guttural ע verliert, ist höchst unwahrscheinlich. Diskutiert werden ein Abstraktum von der Wurzel רוה rwh, womit der Name mit „Tränkung“, „Labung“ oder „Erquickung“ zu übersetzen wäre, oder ein moabitischer Frauenname mit unbekannter Bedeutung. Daneben existiert der seltene limburgische Männername Ruth, eine Kurzform von Rutger.

Varianten von Ruth

Rut ist eine norwegische, schwedische, isländische und katalanische Schreibweise des Vornamens Ruth. Es gibt auch die Varianten Ruta (polnisch), Rūta, (litauisch), Rute (portugiesisch), Ruthi (kirchenslawisch) und Ruf (russisch).


Damit nicht 5 angelaufen kommen, wenn ich mein Kind rufe.

38 Gedanken zu „Ruth“

  1. Meine Mutter war weder jüdisch noch religiös, aber sie wollte einen Namen, den man nicht abkürzen und dadurch veralbern konnte, und da bot sich für sie im Jahre 1958 Ruth an. Lange Zeit war ich das einzige Kind in der ganzen Nachbarschaft und Verwandtschaft, das so hieß, in den Grundschuljahren auch noch, aber als ich dann mit zehn aufs Gymnasium kam, gab es da noch eine zweite Ruth. Dabei ist es aber auch geblieben. Ich habe in meinem ganzen weiteren, jetzt ja schon etwas längeren Leben keine weitere Ruth kennengelernt.

    Als Kind hätte ich lieber einen anderen Namen gehabt. Angela hat mir immer sehr gut gefallen. Eine Angela wäre ich gern gewesen. Mein Name war so kurz und knapp und hart und „Ruttchen“ fand ich schrecklich. „Ruthchen“ auch, aber wenigstens ein bisschen besser.

    Am schrecklichsten hat eine Nachbarn, die aus Bayern kam (ich komme aus dem Rheinland), aber meinen Namen verhunzt. Anscheinend hat sie nie begriffen, dass ich Ruth hieß, und nannte mich immer „Trudchen“. Zwar habe ich als Kind versucht, ihr zu erklären, dass das nicht mein Name ist und ich Ruth heiße, aber irgendwie war es, als ob ich zu einer Wand spreche.

    Das ist mir dann so auf den Wecker gegangen, dass ich als Grundschülerin an den Eingang des Mehrfamilienhauses, in dem wir damals wohnten, mal mit einem Stück Erde meinen Namen geschrieben habe, um ihr die richtige Schreibweise zu zeigen. Hat aber nichts geändert. Für sie war ich weiter „Trudchen“, obwohl da an unserem Haus ganz groß und deutlich „Ruth“ stand, in riesigen Buchstaben.

    Interessant war dann, dass das Stück Erde, das ich vom Boden aufgehoben hatte, um meinen Namen an die Wand zu schreiben, anscheinend ein Stein war, der sich nicht abwäscht. Deshalb stand durch die ganze Zeit, die ich in dem Haus gewohnt habe, mein Name in großen Buchstaben neben der Tür. 🙂 Die Nachbarin hat ihn aber trotzdem nie gelernt.

    Als ich im Jahr 2014 noch einmal an dem Haus war, aus Nostalgie, hat mich fast der Schlag getroffen. Mein Name ist dort immer noch lesbar! 😆 Der Putz ist nie ersetzt oder übertüncht worden (ja, das war noch Wertarbeit 1958. Hält bis heute … ;)) und aus welchem Material auch immer der Stein bestanden hat, mit dem ich damals meinen Namen geschrieben habe, der übersteht anscheinend Wind und Wetter, sogar über Jahrzehnte.

    Jedenfalls habe ich mich dann, als ich älter wurde, immer mehr mit meinem Namen angefreundet und dann festgestellt, dass er so hervorragend zu meinem Nachnamen passt, dass ich noch nicht einmal ein Pseudonym finden konnte, das besser klang, als ich dann mal eins hätte brauchen können. So ist der Artikel dann unter meinem Klarnamen erschienen, und mittlerweile denke ich, das ist auch gut so. Mein Name, besonders die Kombination von Vor- und Nachnamen, ist sehr selten und klingt gut. „Angela“ kombiniert mit meinem Nachnamen würde überhaupt nicht gut klingen. Also war der Name genau richtig. 😀

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  2. Hallo,
    noch eine Ruth hier.
    Ich bin überrascht wie viele hier einerseits ihren Namen als Kind nicht mochten, aber mittlerweile doch, und wie viele scheinbar keine andere Ruth persönlich kennen. Ich kann mich nicht erinnern meine Namen jemals nicht gemocht zu haben. Eher hat er mich fasziniert. Vielleicht ist es auch dadurch bedingt, dass meine Mutter Dialektal bedingt als Verniedlichungsform Ruthel verwendet, was nicht ganz so hart klingt wie Rutchen. Meine Oma Väterlicherseits tendierte, auch wieder dialektal bedingt, dazu das u mehr wie ein o zu sprechen. Gerade durch seine Seltenheit wusste ich ihn als was besonderes zu schätzen und das das Buch Ruth eines von zwei biblischen Büchern ist die Überhaupt nach einer Frau benannt sind, war auch cool.
    Ich kenne/kannte tatsächlich auch drei Personen die Ruth heißen und weiß das im Jahrgang über mir eine Ruth und eine xx Ruth waren. Eine Ruth ist schon vor einigen Jahren im hohen Alter gestorben und die zwei anderen Ruths habe ich tatsächlich beide in einem christlichen Umfeld kennengelernt. Die eine ist etwas mehr als ein Jahr jünger als ich und die andere habe ich Pfingsten kennengelernt. Die Kleine ist vielleicht 3 oder 4 und ich habe echt gestaunt als sie mir erzählt hat das sie Ruth heißt. Kurz vorher war mir schon aufgefallen, dass sie ebenso wie ich Linkshänder ist und als sie dann noch erzählt, dass ihr kleiner Bruder genau wie meiner Karl heißt war ich komplett raus. Fehlt nur noch, dass der Altersunterschied zwischen denen auch 2½ Jahre beträgt …

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  3. Hallo, Ihr Lieben,

    ja, ich heiße auch Ruth und bin Jahrgang 1962. Wie mir meine Mama erklärt hat, wollte sie auch bei meiner Namensgebung einen Namen, der kurz und bündig ist und vor allem nicht abgekürzt werden kann. Ich habe noch drei Brüder, die alle einen kurzen Namen wie Bernd, Horst und Rainer haben und somit ebenfalls nicht „verhunzt“ werden können. Mir gefiel und gefällt mein Name immer noch und ich denke, ich bin damit etwas Besonderes, da es nicht so viele weibliche Wesen mit diesem Vornamen gibt. Doch, es gibt sogar zwei Berühmtheiten die ich kenne: Ruth Leuwerik und Ruth Maria Kubitschek. Und das macht mich ein wenig stolz.

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