Arabische Vornamen

Von Marcus Kirzynowski


Die Namensgebung spielt im arabischen Sprachraum eine besondere Rolle. Das geht darauf zurück, dass der Prophet Muhammad der Namenswahl große Bedeutung eingeräumt haben soll. In den Hadith-Sammlungen steht sein Ausspruch: „Am Tag des jüngsten Gerichts werdet ihr bei euren Namen gerufen werden und bei denen eurer Väter. Wählt daher schöne Namen aus.“ Neben dem Klang ist deshalb auch wichtig, dass Namen eine gute Bedeutung haben.

Arabische Personennamen lassen sich bis ins fünfte Jahrhundert vor Christus zurück verfolgen. Schon damals wurde auch der Name des Vaters angegeben, teilweise sogar die Namen der Vorväter bis in die fünfte Generation zurück, wie Wolfdietrich Fischer in einem Handbuch zur Namensforschung schreibt. Die Nennung des Vaters als Abstammungsname ist im arabischen Sprachraum auch heute noch üblich.

Klassische arabische Namen bestehen aus bis zu fünf Teilen. Der „gegebene Name“ oder Personenname, der etwa dem europäischen Vornamen entspricht, wird bei Erwachsenen oft durch einen Bei- oder Spitznamen ersetzt. Als Anrede für Erwachsene wird noch heute meistens der Nachkommenschaftsname oder Ehrenname verwendet. Dieser besteht aus Abû (Vater von) oder Umm (Mutter von) plus dem Namen des ersten Sohnes. So wird Palästinenserpräsident Mahmud Abbas von seinem Volk meist Abû Mazen genannt. Erwachsene mit ihrem eigentlichen Vornamen anzusprechen, ist hingegen nicht üblich. Die Gruppenzugehörigkeit zum Geburtsort oder einer Berufsgruppe wird schließlich durch den Herkunftsnamen ausgedrückt. Viele historische Persönlichkeiten sind nicht unter ihrem Personennamen bekannt, sondern entweder unter ihrem Herkunfts-, Nachkommenschafts- oder Abstammungsnamen.

Blaue Moschee mit Frau im roten Schleier © herl - Fotolia.com
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Heute ist die Namensgebung in den meisten arabischen Ländern gesetzlich geregelt. In Ägypten muss jede Person beispielsweise drei Namen tragen, denen noch ein Familienname angefügt werden kann. Im Irak besteht der Name aus Vorname, Vaters- und Herkunftsnamen. In Marokko sind Familiennamen vorgeschrieben.

Nicht jeder arabische Name ist auch ein muslimischer, dafür sind manche nicht-arabische Namen doch muslimischen Ursprungs. Weil das Arabische die Kultsprache des Islams ist, sind die meisten muslimischen Namen aber arabischen Ursprungs. Wer zum Islam konvertiert, nimmt meist ebenfalls einen arabischen Namen an, obwohl das nicht zwingend vorgeschrieben ist.

Als Vornamen wählen arabische Eltern laut Friederike Stolleis, Mitherausgeberin des „Kleinen Islam-Lexikons“, oft diejenigen bedeutender Persönlichkeiten der islamischen Geschichte wie Muhammad, Alî, Husain, Aischa oder Fâtima. Auch Namen, die mit Allah oder anderen Gottesnamen in Verbindung stehen, erfreuen sich großer Beliebtheit, etwa Abdullah („Diener Gottes“) oder Abd ar-Rahmân („Diener des Barmherzigen“). Diese beiden Namen sind laut einer Aussage des Propheten die Namen, die Gott am meisten mag. Die schlechtesten Namen sind demnach Harb (Feindschaft) und Murrah (Bitterkeit). Der schlimmste Name, den man einem Kind geben könne, sei aber Maliku al-Amlak („König der Könige“), da dieser alleine Gott selbst vorbehalten sei, so eine andere Aussage Muhammads. Andere Namen, die auch auf Allah bezogen sein können, sind hingegen erlaubt, beispielsweise Alî („der Erhabene“) oder Rashid („der Führer“).

Im Gegensatz zur deutschen Sprache gibt es in islamischen Sprachen viele Namen, die sowohl für Mädchen als auch für Jungen vergeben werden können, etwa Ihsan, Safa oder Suad. Außerdem gibt es zahlreiche auf den Buchstaben a endende Jungennamen wie Mustafa, Isa oder Usama, was in Deutschland zu Problemen mit Standesbeamten führen kann, wenn Eltern ihren Kindern diese Namen geben möchten.

49 Gedanken zu „Arabische Vornamen“

  1. Bei mir hat stadesamt auch nicht den Namen genommen den ich und mein Mann wollten für unseren Sohn JEZEN ich die meinten der name gibt’s garnicht wo och ihr ein Beweis gezeigt habe das es doch den Namen gibt’s meinte sie ja sie wil wissen obs ein junge name ist ubd ob es mit Z geschrieben werden kann 1 tag Gebraucht hab dafür Geld bezahlt das der dad och die Bestätigung bekomme das JEZEN ein junge name ist ubd es mir Z geschrieben wird angeblich gibt’s den Namen nicht hamdullah hab ich es heraus bekommen 🙂

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  2. Ich bin wadah und komme aus Syrien , ich kann nicht gut deuscht sprechen weil seit sechs Monaten die Sprache lerne , aber ich bedanke mich über das Thema es ist toll Sie haben gut geschrieben.
    Und ich habe Probleme in meinem Name in Deutschland die Leute sagen W nicht wie in Englisch , es ist ganz andere .

    Liebe Grüße
    Wadah Kasar

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  3. Mein Name ist Margit, das ist nordisch und steht für den eher älteren Namen Margarethe (und soll auch „Perle“ bedeuten) – ich bin auf diese Seite gestossen, weil ich Namen für ein Romanmanuskript suche und finde es toll, wie sich hier alle gegenseitig etwas beibringen – das nenne ich mal Integration ;-))

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    • Ich sehe in ihrem Namen eine Verbindung zum Aramäischen. Sowie viele andere Namen haben diese in der Bibel oder Thora ihren Ursprung. Perle heißt Margonitho im aramäischen.

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